56. Und wenn die Menschheit fragt...
Es ist ein Sonderbares um die Erdenmenschheit. Wie eine schwerfällige, träge, faule Masse liegt sie in der Schöpfung. Die Menschheit, die am regsten, am beweglichsten, schönsten und lichtesten darinnen weben sollte, wenn sie die Fähigkeiten richtig nützen würde, die ihr gnadenvoll belassen worden sind.
Aber wie Blei beschwert sie alles, dunkel, trübe, jederzeit bereit, vergiftend und zersetzend neidvoll auf das einzuwirken, was sich über ihre Durchschnittsart erheben will. Lichtfeindlich lauert sie, um alles zu beschmutzen, was nicht ihren selbsterbauten Weg mitwandern will, der in den Abgrund führt, in ewiges Verderben.
Die Menschen stehen abseits von dem Herrn, weil sie selbst Herren werden wollen auf der Erde! Und trotzdem führen sie den Namen Gott jetzt mehr im Munde als zuvor, um ihn für ihre Eigenzwecke zu benützen, als Schild voranzutragen, reines Wollen damit anzuzeigen.
Doch ihr Inneres hat mit dem so gezeigten Schilde nichts zu tun; denn ihre Seelen sind von Mißtrauen erfüllt, aus Furcht, es könnte ihnen jemand streitig machen, was sie selbst erstreben: Erdenmacht und Erdeneinfluß.
Und dieses Mißtrauen trübt jedes reine Wollen, es zerrt hinab, macht ungerecht, fanatisch und erhöht allein den Mißbrauch des Heiligen Namens „Gott“!
Die Menschen fragen nicht darnach! Sie fragen überhaupt niemals nach dem, was ihnen wirklich Nutzen bringen kann und was sie fragen sollen, sondern nur nach dem, was in der Richtung ihres Denkens liegt. Da aber aller Menschheit Inneres heute allein von Mißtrauen erfüllet ist, so muß in jeder Frage auch das Mißtrauen verborgen sein als Folge eines Seelenzustandes, welcher bis auf den tiefsten Grund verbogen und verdorben ist.
Was ein Mensch von den Nebenmenschen denkt, schöpft er aus sich und setzt es bei sich selbst voraus. Ein wirklich guter Mensch wird bei den anderen nur immer zuerst Gutes finden wollen, während ein schlechter Mensch bei seinen Nebenmenschen als ganz selbstverständlich Schlechtes nur vorauszusetzen fähig ist, vor allem bei den Dingen, die er selbst noch nicht verstehen kann.
Ein schlechter Mensch wird alles das, was er noch nicht versteht, bei einem anderen als schlecht gewollt auffassen, weil er ja seiner Art entsprechend gar nichts anderes erwartet.
Bei einem guten Menschen aber ist das Gegenteil der Fall. Er wird alles zuerst nach seiner Art, die gut ist, ansehen.
Ein schlechter Mensch kann nie an gutes Wollen glauben, kann es keinen Handlungen zu Grunde legen, weil er selbst nicht dazu fähig ist. Er wird selbstloses Handeln in das Reich der Märchen werfen, oder gar der Lüge, weil es ihm selbst fremd und unverständlich ist.
Der Gute nur kann daran glauben, weil er selbst ähnlich zu handeln fähig ist.
So ist das Urteil eines Menschen über seine Nebenmenschen immer nur das Spiegelbild der eigenen Beschaffenheit, die er damit ganz klar zum Ausdruck bringt.
Die Menschen, welche über ihre Nebenmenschen Übles reden und verbreiten, müssen in sich selbst vom Übel sein, sonst würden sie derartiges nicht tun! Es ist dies ein Gesetz der Schöpfung, welches in der Gleichart schwingt. Damit hat in Allweisheit Euer Schöpfer jeden Menschen auch gezwungen, offen einen Spiegel vor sich herzutragen, in dem sein eigen Innenleben für den ruhigen Beobachter ganz deutlich zu erkennen ist. Dieses Gesetz in seiner großen Einfachheit der Wirkungen als Hilfe von dem Lichte aus ist nur noch nicht genau beachtet worden, weil sich der Mensch die Mühe niemals nahm, die Folgerichtigkeit der Gottgesetze in der Schöpfung zu ergründen.
Er strebt nur immer darnach, auf dem Erdenwege schnell irdisch voranzukommen im Erwerb von Erdengütern für die sogenannten angenehmen Dinge eines Erdenseins, welche in Wirklichkeit aber Verflachung bringen und damit geistigen Niedergang, weil sie zu der trägen Bequemlichkeit verleiten, aber niemals Aufstieg bringen.
Der Mensch hastet dabei durch die ihm gnadenvoll gewährte Zeit, ohne nach rechts oder nach links zu blicken, nur um die Erdenziele zu erreichen. Dadurch lernt er nichts aus der Schöpfung, welche ihn umgibt, in der er leben darf und auch entsprechend wirken soll.
Sonst hätte er schon lange auch dieses Gesetz erkannt, das ihm den Nebenmenschen immer deutlich zeigt, wie dieser wirklich ist. Und derartige helfende Erkenntnisse würden ihn weiter bringen auf dem Erdenwege als sein Hasten, sie würden ihm viel Leid und viel Enttäuschungen ersparen, und auf der Erde müßte es dadurch auch anders sein als heute!
Lernt endlich die Gesetze Gottes in der Schöpfung kennen, Menschen, und Euch wird geholfen sein!
Doch dazu müßtet Ihr Euch mühen und das Fordernwollen aufgeben, das Ihr Euch angewöhntet in dem Wirken Eures gottfeindlichen Dünkels! Es würde dann heute nicht das Mißtrauen regieren unter allen Menschen und die Geißel schwingen über Euch! Das Mißtrauen aber ist nur die Frucht der Geistesträgheit. Wäre Euer Geist nur rege, so, wie es der Wille Gottes von Euch fordert, und hättet Ihr an Stelle Eures Geistes nicht den erdgebundenen Verstand gesetzt, der nur ein Werkzeug Eures Geistes bleiben darf, so konnte Mißtrauen auf Erden nicht den Platz erobern, den es heute eingenommen hat.
Das Mißtrauen ist nun die schlimmste Frucht des falschen Wollens und der falschen Wege dieser Menschheit. Mißtrauen schwingt die Geißel als die letzte Folge Eures luziferischen Trabantentumes! Mißtrauen nistet heute überall, wohin Ihr blickt, nicht nur in Staaten und in Kirchen, im Handeln oder im Verkehr, sondern selbst in dem innersten Familiensein, an dem heiligen Herd der Ehe.
Wo auch nur zwei beisammen sind: Mißtrauen schwingt die Geißel über Euch! Es ist aus Euch herausgewachsen, brütet um Euch, über Euch mit widerlicher Gier, schlägt seine Krallen tief in Eure Seelen ein und treibt Euch noch dazu, Euch gegenseitig zu zerfleischen!
Und dieses Mißtrauen wird es auch sein, das als die ärgste von Euch selbsterzeugte Plage viele unter dieser Menschheit, ja, den größten Teil davon, in seinem Sturze mit sich reißt in der Zersetzung Grauen, den ewigen Tod!
Ein Blitz des Lichtes wird es tödlich treffen, aber in dem Todeskrampfe läßt es Euch nicht los, und seine millionenfachen Klauen halten fest. Sie schließen sich noch härter in der Todesstarre, die davon gepackten Seelen können nicht mehr los, es sei denn, daß sie selbst in der Verzweiflung nochmals eine große Anstrengung entfalten, um sich unter tausend Schmerzen noch im letzten Augenblicke loszureißen und sich freizumachen. Dieses Losreißen erfordert aber eine ungeheure Willensentfaltung und bringt Euren Seelen tiefe Wunden!
Nicht viele unter dieser Menschheit werden diese Kraft noch aufzubringen fähig sein, und andere werden sich vor den schweren Wunden fürchten, vor dem Schmerze, den das Losreißen bedingt.
Und so versinken sie in träger Tatenlosigkeit, sinken ins Bodenlose, in ewige Nacht, wo ihrer aber tausendfache Qualen harren, als die Schmerzen sein würden, die ihnen freiwilliges Losreißen bringen würde. — Dann ist es jedoch endgültig zu spät! Sie haben dieses Mißtrauen gewähren lassen an dem Kreuzwege, vor den sie Gottes Gnade einmal noch gestellt.
Die Trägheit ihres Geistes bringt die Menschheit nun zum endgültigen Sturz durch ihre letzte widerliche, menschenunwürdige, lichtfeindliche Frucht: das Mißtrauen!
Darin ruhet das Gericht: Sie selbst vermögen Gottes letzte Gnade nicht mehr aufzunehmen! Und alle geistesträgen Menschen, welche dem Gericht als untauglich verfallen sind, sie werden fragen:
„Wie kann Abdrushin – Imanuel beweisen, daß er der Menschensohn ist?“
Doch nur die Geistesträgen werden also oder ähnlich fragen, die, die sich selbst nicht mühen wollen um ihr Heil. Ihr Mißtrauen regieret sie ja! Sie sind ihm rettungslos versklavt. Selbst in dem Wort zu forschen mit der ernsten Regsamkeit des Geistes, nicht nur des Verstandes, das vermögen sie nicht mehr. Dazu sind sie bereits zu matt in ihrem Geiste. Den Geistesträgen aber kann und wird das Wort des Lebens, das lebendige Wort, das auch zum Aufnehmenkönnen Leben verlangt, nach unverrückbarem Gottesgesetz nichts geben! Denn wer nicht ernsthaft darin suchet nach den Werten, der wird nichts darin finden. Wer jedoch suchet, der findet!
Die Botschaft enthält und gibt alles. Sie ist unausschöpfbar für den Menschengeist. Der einfachste Mensch wie der bedeutendste Gelehrte kann darin finden, was er sucht. Es gibt nichts in der Schöpfung, was er nicht in dieser Botschaft finden und erkennen würde, sobald er in sich fähig ist, die Werte zu empfangen.
Selbst das größte bisherige Menschenwissen kann sich darin noch erweitern, ohne je auf eine Grenze zu stoßen. Der Menschengeist muß nur erst darin wirklich suchen, in Demut und bereit zum dankbaren Empfang. Dünkel jedoch verschließt dem Geiste, der sich zwingen will zum Suchen, den Weg jeglichen Empfangenkönnens.
Doch die Zeit ist nicht mehr fern, wo ungeahnte Schätze aus dem Wort der Botschaft durch Menschengeister aller Klassen jubelnd der lauschenden Menschheit übermittelt werden. Und immer Neues gibt sie Euch für jegliches Gebiet wirklichen Wissens, für die Seele und den Körper, auch für Euer Denken und das Tun auf dieser Erde hier.
Bis dahin aber müssen sich die Trägen in dem Geiste von den Regen trennen, sie werden durch sich selbst getrennt, um künftig nichts mehr aufhalten zu können oder zu verwirren, was nach dem Willen Gottes ist.
Wer das Wort meiner Botschaft ernsthaft liest und ohne Dünkel, wer also wahrhaft darin suchend ist, der findet darin auch jede Erkenntnis für sich selbst und fragt nicht mehr: „Wie will Imanuel beweisen, daß er der Menschensohn ist!“ —
Es ist der Wille Gottes, daß der Menschengeist erwache aus dem Schlafe und der Trägheit, die er selbst sich aufgezwungen hat, und die ihn abseits führte von dem Licht, die ihn in Dunkel fallen ließ.
Es ist die Schuld der Menschheit ganz allein! Hätte sie sich nicht leichtfertig entfernt von der Verbindung mit dem Lichte, abgetrennt in eigenwilligem Beharren und dem Dünkel eines lächerlichen Besserwissenwollens, so würde niemand Schwierigkeiten haben im Erkennen dessen, der vom Licht gesendet ist.
So aber blieben es bisher nur immer wenige, in der betrübenden Entwickelungsgeschichte der gesamten Erdenmenschheit, welche Lichtgesandte tatsächlich erkannten und damit auch anerkannten.
Fehler der Menschheit! Aber nicht des Lichtes. Und diese selbe Menschheit will nun von dem Licht verlangen, daß es um ihrer Fehler willen die urewigen Gesetze ändert, damit sie in den Fehlern noch verstrickt bleibend bequem erkennen könne, wer der Lichtgesandte ist und sich nicht erst darum zu mühen braucht!
Welche Anmaßung diese Frage in sich birgt Gott gegenüber, dessen werden sie sich in der Trägheit ihres Geistes gar nicht mehr bewußt.
Laßt sie den Weg nur weiter schreiten, der sie ins Verderben führt. Sie wollen es nicht anders. Wendet Euch von derartigen Fragenden, und denkt daran:
So traten sie einst auch zu Jesus, als sie ihn schon an das Kreuz geschlagen hatten, und forderten von ihm: „Bist Du der Gottessohn, so hilf Dir selbst und steige herab vom Kreuze!“
Er sollte also damit noch einmal beweisen, daß er Gottes Sohn sei. Andere Menschen hätten dann aber immer wieder neue Beweise gefordert, um an seine Sendung glauben zu wollen, oder um davon überzeugt zu sein. Die Wünsche würden sich dann tausendfältig steigern, und zuletzt hätte trotzdem niemand sich aufgerafft, wirklich daran zu glauben.
Ihr kennt die Menschen doch genug, um das auch selbst zu wissen.
An die Worte, die Jesus gesprochen und gelehrt hatte, wollten sie erst in zweiter Linie denken, sich erst dann darum bemühen, wenn sie andere Beweise vorher noch erhalten hatten. Um sich selbst zu mühen, dazu will der Mensch sich immer erst zuletzt entschließen. Das hebt er auf, um es niemals zu tun, weil das zuletzt bei ihm freiwillig gar nicht kommt.
Darin ruht seine für ihn nun todbringende Schwäche! Denn in diesem Punkte setzt das Gericht nun ein.
Ich sage Euch: Das lebendige Wort, die Botschaft, die ich brachte, ist der Beweis, wie er für alle Menschengeister besser oder überzeugender gar nicht gegeben werden kann!
Und wer das Wort im ernsten Suchen erst einmal erkennt, der ist auch ohne andere Hilfe vollkommen überzeugt! Das allein vermag ihn aber auch zu retten, ihm zu helfen, daß er aufwärts streben kann nach Gottes lichten Gärten des ewigen Lebendürfens in freudigem Schaffen nach dem Willen Gottes.
Nichts anderes! Nur wer das Wort erkennt und es sich tatsächlich zu eigen macht, also darnach auch wirklich lebt, der wird gerettet sein von dem ewigen Tode. Ein solcher aber fragt auch nicht nach anderen Beweisen. Es ist alles für ihn zur Selbstverständlichkeit geworden im Erleben meines Wortes, das ihm den Beweis darin erbringt!
Der Mensch muß sich also darum bemühen, mit allem Ernste und in Demut, ohne Dünkel, ohne Voreingenommenheit. Erfüllt er das nicht, kann ihm das Wort nichts geben. Es bleibt ihm verschlossen, während es sonst für jeden die größten Erwartungen weit übertrifft und einen Reichtum ergießt, der wahren Frieden, wahres Wissen bringt und glücklich macht!
Die Menschen werden es erleben, auch wenn sie jetzt darüber spotten. Ihre Seelen sollen in schweren Erschütterungen gelockert werden und dadurch vorbereitet zu flehendem Empfangenwollen. Dann werden sie den Reichtum meiner Botschaft schon erkennen, an der kein Wort verändert wird, sondern es ist und bleibt so, wie es jetzt von mir gegeben ist. Die Menschen werden sich aber verändern in ganz kurzer Zeit, weil ihre Seelen jetzt noch zu erstarrt sind in dem Eigenwollen des verbogenen Verstandes.
Törichte Menschen, wie dünkt Ihr Euch doch gar so sicher und so groß! Ich sage noch einmal: Nicht Ihr dürft fordern von dem allmächtigen Gott, sondern ER fordert jetzt einmal von Euch, da seine Langmut nun zu Ende ist!
Er fordert den Beweis von Euch, daß Ihr die Fähigkeiten, die er Eurem Geist gewährte, gut verwendet habt nach seinem Allheiligen Willen! Daß Ihr im Geiste rege seid und den erkennen könnt in seinem Wort, den Er Euch nun gesendet hat!
Vermögt Ihr dieses nicht, so seid Ihr Unwürdige seiner Huld gewesen, habt Eure Fähigkeiten nicht genützt, die er Euch ließ zu menschenwürdigem Mitwirken in der Schöpfung, habt Euer Menschentum verschüttet und vergeudet und werdet deshalb als die Unbrauchbaren in der Schöpfung ausgelöscht aus seinem Gnadenbuche des Sichselbstbewußtseindürfens und des Lebens!
Geht in Euch, Menschen! Wachet geistig auf! Ihr werdet Euch sehr bald durch eigenes Erleben ändern müssen, jeder einzelne, da Gottes allmachtsvolle Hand schon über allem ruht, und sein Heiliger Zorn sich nun ergießt zum Heile derer, die sich noch nicht ganz dem Dunkel hingegeben haben und noch zum Erwachen kommen können.
Nützet die Stunden nun, Ihr Erdenmenschen! Es wird im Zorne Gottes auch das unwürdige Mißtrauen als letzte, üble Frucht des falschen Wollens dieser Menschen vollständig zerschlagen, die sich pestartig schon verbreitet hat über die ganze Erde. Diese wird wieder frei davon!
Vorher aber kommt der Zusammenstoß:
Die Menschheit verlangt wiederum anmaßend wie schon einst bei Jesus: Beweise, daß Du der Menschensohn bist! Die Menschheit will es nach den eigenen, irdischen, selbstgeschaffenen engen Begriffen fordern.
Gott aber fordert in Heiligem Zorn nun: Menschheit, ich gab Dir einst die Fähigkeit, alles von meinem Lichte Kommende auch immer zu erkennen! Nun erkenne meinen Sohn, oder Du bist als menschenunwürdig und lichtfeindlich gerichtet und verworfen! —
Was daraus folgt, werdet Ihr selbst erleben, bald! Und wenn die Menschheit fragt nach ihrer Art, dann wird Gott ihnen diesmal Antwort geben nach seiner allmachtsvollen Art!
Und aller lächerliche Dünkel dieser Erdenmenschen bricht in sich zusammen wie ein Häuflein Staub. —
Danket dem Herrn, wenn Er Euch hilft in seinen Schlägen, die wechselwirkend auch auf Euch hereingefallen müssen. Betet und seid bereit, zur Stunde höchster Menschheitsnot das Wort zu künden, das ich Euch gegeben habe!