58. Ich sende Euch!
Gehet hinaus, kündet und deutet mein Wort im Lichte der Wahrheit! Damit das Reich Gottes komme auf die Erde.
Dein Reich komme! Wie oft sind diese Worte schon gesprochen worden, seit Gottsohn Jesus hier auf dieser Erde war. Gesprochen in Begeisterung, gedacht in heißem Flehen, unsagbarer Sehnsucht von den wahrhaft nach dem Licht und der Erleuchtung Ringenden.
Und jetzt, wo diese hohe Stunde in dem großen Weltgeschehen schlägt, daß das Reich Gottes kommen soll zu Euch, Ihr Erdenmenschen, wollt Ihr daran vorübergehen, wollt es sogar bekämpfen, weil es nicht in einer Weise kommt, wie Ihr es Euch in Eurem eingeengten Vorstellungsvermögen dachtet.
Ihr wißt nicht, was Ihr damit tut. Aber das schützt Euch nicht davor, daß Ihr die Folgen Eures Handelns tragen müßt bis zu dem letzten Ende jetzt, wenn es auch noch so bitter sein wird und vielleicht auch Euer Ende werden muß!
Worum Ihr schon Jahrtausende gebeten und gefleht habt, wenn Krankheit, Sorge oder Not mahnend an Eure Türen klopften, Ihr sollet es erhalten, da die Zeit dafür erfüllet ist, und nun achtet Ihr dessen nicht viel mehr als eines Bettlers, der Euch lästig wird.
Heilig aber ist Gott! Und heilig auch das Wort, das er Euch sendet! Er läßt das Heilige nicht ungestraft mehr von den ungetreuen Menschen schänden, die sich mehr dünken, als sie sind ihm gegenüber und der Unantastbarkeit der Schöpfung, seines Werkes, das er ihnen nur aus Gnaden überließ! — Heilig aber ist auch sein Zorn, den die Vermessenheit der Menschheit nun herabgezwungen hat, auf daß er sich entlade und die Weltenteile reinige, die solches falsche Tun verpestet hat.
In heiliger Gerechtigkeit wird alle Menschen nun Vergeltung treffen in der Art, wie sie sich selbst den Boden dazu schufen, und in der Stärke, welche sie darnach verdienen.
Gerechtigkeit! Sie wird Euch allen werden, jedem nach dem Maße, das er durch sein bisheriges Wollen in sich formte. —
Durch alle Himmel und durch alle Welten hallt kristallklar, ehern, scharf das eine Wort: Gerechtigkeit! Und dieses Wort ist Leben, wird Euch zum Gericht! Unmittelbar, ohne Verzögerung braust es heran, durchzieht, umfaßt die ganze Schöpfung mit unwiderstehlicher Gewalt, machtvoll und groß, erhaben über alles Menschendenken... heilig!
Und mit dieser Gerechtigkeit faßt das Reich Gottes Fuß auf dieser Erde, in der ganzen Schöpfung, damit sich alle die nun glücklich und geborgen fühlen können, welche ernsthaft und in Demut nach dem Lichte streben.
Es wird sich zeigen, wer dazu gehört! Da gibt es für die Menschen auf der Erde nicht mehr „wenn“ und nicht mehr „aber“, womit sie bisher ihre beste Zeit nur grüblerisch und spielerisch versäumten. Das wird ihnen genommen und damit die Waffe aus der Hand gewunden, die sie mit Beharrlichkeit gegen sich selbst gerichtet haben, klagend und verheerend.
Das Wunder bewirkt Gottes Heiliger Zorn! Ihr aber gehet dann hinaus, kündet und deutet meine Botschaft, die den Menschen das Reich Gottes auf die Erde bringt.
Kündet und deutet sie aber auch recht! Vermischt nicht wiederum den Wein mit Wasser, wie es einst geschah, als Christus Jesus auf der Erde wandelte und noch mehr, als er nicht mehr auf der Erde war.
Ihr müßt deshalb die Botschaft selbst erst ganz in Euch erfassen, bevor Ihr anderen davon verkünden könnt! Und wenn Ihr das Wort weitergeben wollt, dann tut es in der Form, wie ich sie Euch gegeben habe! Laßt meinen Willen darin bleiben, wie er ist, und legt nicht in die gleichen Worte Euren Willen mit hinein. —
Das bedingt wieder, daß Ihr meinen Willen genau kennt! Ihr müßt bei dem Verkünden meiner Botschaft ganz genau dem Aufbau folgen, wie ich ihn Euch gab! Es liegt darin eine genau gewollte, weise Führung für die Menschenseelen, die nach Licht sich sehnen. Das nehmet Euch zur Richtlinie für die Aufbauarbeit und die Führung. Ihr dürft nicht willkürlich etwas daran verändern, könnt nicht nach Gutdünken den oder jenen Vortrag aus der Mitte nehmen in dem Glauben, daß gerade dieser ganz besonders zu verwenden ist für einen Fragenden.
Das würde nur im Anfang so erscheinen, bald macht sich dann bemerkbar, was Ihr damit unterließet. Schritt für Schritt müßt Ihr die Seelen führen, ohne Überhastung, in Geduld, so wie ich Euch geführet habe; denn sie kommen unwissend wie Kinder über alles, was Euch schon vertraut geworden ist.
Verlangt nicht das von ihnen, was Ihr geben könnt; denn Ihr dürft nicht vergessen, daß ich Euren Geist emporgehoben habe zu größerem Verstehenkönnen, als der Mensch es sonst vermag. Ihr seid Begnadete, damit Ihr nun erfüllen könnt!
Dinge, die Euch schon lange selbstverständlich wurden, und über die Ihr schon kein Wort mehr redet, sind den Suchenden noch große Offenbarungen, die sie erst voll erfassen lernen müssen, bevor sie weitergehen können in dem Wissen.
Ihr dürft niemals erwarten, daß die Fragenden sich mühen sollen, hineinzuwachsen in die Höhen Eueres Begreifenkönnens, sondern Ihr müßt geistig zu ihnen treten, müßt Eure Hände allen Bittenden auf deren Ebene ihrer Verständnismöglichkeiten bieten, nur so vermögen diese dann die Hilfen zu ergreifen, sich daran aufwärts zu bewegen.
Vermischt auch nichts aus Vorträgen jetziger Zeit mit Inhaltsteilen vom Beginn der Botschaft; denn es kann sich nicht vereinen, weil sie nacheinander folgen müssen, um die Stufen abzugeben für das richtige Verstehen. Es ist in der von mir bestimmten Folge andauerndes Reifen unbedingt verlangt; denn ich beginne mit den Anfängen bisherigen Verständnisses und steigere das Wissen nach und nach, so, daß ein Menschengeist mir darin folgen kann. Dann ziehe ich die Schöpfungsteile immer weiter auseinander, trenne vieles, was bisher noch unter einem Sammelausdrucke verblieb, in neue Teile, die ich vorher noch nicht nannte.
Nur so war es mir möglich, mit der Zeit ein Bild von großen Dingen zu entrollen, das der Mensch erfassen kann, vorausgesetzt, daß er mir genau folgt, nicht eine Stufe dabei vorher unterläßt oder zu flüchtig nimmt. Die kleinste Lücke würde es ihm ganz unmöglich machen!
Es ist im Aufbau meiner Botschaft das Geheimnis der Allweisheit mit verbunden, die die Menschengeister und auch deren Fähigkeiten besser kennt als wie Ihr Menschen es vermögt. Und dieser Weisheit müßt Ihr Euch auf alle Fälle fügen, sonst erreicht Ihr nie, was Ihr erstrebt!
Ich übergebe Euch die Botschaft nicht, damit Ihr nun nach Eurem Gutdünken damit verfahren könnt bei ihrer Weitergabe an die Menschen, sondern ich bedinge, daß sie unverrückbar bleiben muß in allem, was sie birgt und wie sie ist! Wer nur den kleinsten Sinn, das kleinste Wort verändern will, wenn auch im besten Wollen, macht sich schuldig!
Es ist Heiliges Gotteswort, an das der Mensch nicht rühren darf, um es vielleicht bequemer für sich herzurichten, oder auch zum leichteren Verstehenkönnen träger Menschengeister!
Der Aufbau hat zu bleiben, wie ich ihn Euch gab. Und wer daran zu rütteln sucht, muß ausgeschaltet werden von der Gnade, anderen davon zu reichen. Genug ist darin schon bei Jesus Wort gesündigt worden, wo Menschenklugheit sichten wollte, nur weil sie es nicht verstand, und weil so manches unbequem erschien für irdische Verwirklichung. Man ließ darauf viel lieber Irdisches bestehen und verbog das Wort, damit es Einklang fand mit der menschlichen Denkungsart.
In ihrem Bau bietet die Botschaft für die Menschenseele andauerndes Aufwärtsschreiten bis zu ihrer obersten Vollendung! Achtet darauf, laßt Euch nie verleiten, davon abzugehen.
Bedenkt, es ist von Euch ein Führen! Beim Führen geht man unentwegt voran und springt dabei nicht immer wieder rückwärts an die Stellen, die man längst schon überschritten hat.
Behandelt das Heilige Wort nicht so, wie es bisher gebräuchlich war in Tempeln und in Kirchen. Nehmt nicht abwechselnd Teile aus der Mitte, dem Anfang oder Ende, um sie dann erläuternd und erklärend zu besprechen, sondern gehet darin immer nur den einen festen Weg, den ich Euch in dem Aufbau gab. Das Wort soll sich nicht nach den Menschen richten, sondern alle Menschen nach dem Wort! Denn das Wort ist, die Menschen aber sollen erst noch werden.
Der Mensch hat diesmal an das Wort heranzutreten, nicht das Wort an die einzelnen Menschen.
Begreift das wohl und prägt es Euch fest ein; denn darin liegt die Hilfe für die Menschen und für Euch Erfolg. Zergliedert nicht das Wort, sondern teilet die Menschen ein in Gruppen, die sich führen lassen müssen von geübtem Geist! Dann ist es richtig. Beginnt mit jeder Gruppe stets am Anfang! Nehmt dazwischen niemand auf, der nicht vorher erst alles nachzuholen sich bemühte, um darin in einer Reihe mit den anderen zu stehen.
Es wäre falsch, wenn in dem Fortschreiten der Vorträge in einer ernsten Hörergruppe immer wieder wahllos zurückgegriffen würde zur eigenen Bequemlichkeit. Doch wohlgemerkt: Ich meine damit nur die Lehrenden und Führenden, die, die mein Wort verbreiten, nicht Hörer oder Leser.
Die Hörer oder Leser können selbstverständlich immer rückwärts greifen für sich selbst, da jeder Satz eigenen und zu wissen notwendigen Inhalt hat von Anfang an, und sich in gleicher Art nicht wiederholt. Der Mensch kann ihn nicht missen.
Die Menschenseele wird in meinem Wort sorgsam geführt. Gerade in dem Aufbau liegen alle Stützen, die die Seele nötig hat. Deshalb darf sie auch keine Sprünge machen, weder vor- noch rückwärts. Allerdings muß sie auf jeder Stufe sicher stehen, bevor sie den Fuß hebt zur nächsten Stufe. Erfüllt sie das, kommt sie auch ohne Sturz und ohne Aufenthalt zu der Vollendung, ihrem Ziele.
Deshalb folgt mir auch hierin nach: Wie ich in meinen Vorträgen hier oben Eurer Gegenwart zu leben suche, so müsset Ihr bei Eurem Wirken Euch der jeweiligen Gegenwartsreife der Menschen anpassen, wenn Ihr den Bittenden auch wirklich helfen und darin Erfolge haben wollt.
Aus diesem Grunde wurdet Ihr begnadet und fern von der allgemeinen Welt herangebildet, jeder von Euch seiner Art entsprechend.
Hütet Euch also davor, für jeweilige Reife schon Zurückliegendes zu verwenden. Vermeidet aber auch Vorauseilen in Eueren Erklärungen. Beides wirkt störend, hemmend und zurückstoßend, anstatt zu fördern, auch wenn es noch so gut gemeint sein sollte. Ihr richtet damit immer Schaden an statt Nutzen, gebt Steine statt des Brotes.
Deshalb bleibet lebendig in dem Wort und in den Menschen, müht Euch, andauernd Harmonie zu halten zwischen diesen beiden Polen, Ausgleich schaffend in Euch selbst, wenn Ihr das Wort wahrhaft verkünden wollt in meinem Sinn!
Macht es Euch dabei nie bequem, sondern bleibet beweglich in Euch und auch um Euch; denn das Heilige Wort ist Leben!
Verkündungen des Wortes sollen nicht behagliche Erbauungsstunden für die Menschen werden, sondern stärkste Arbeitsstunden ihres Geistes, und auch Arbeitsstunden für Euch selbst, die Ihr das Wort verbreiten wollt!
Ihr sollt die Menschen nicht erbauen, sondern führen! Aufwärts leiten einen Weg zu lichten Höhen. Das fordert Anstrengung! Dabei darf es weder Zurück- noch Vorwärtsspringen geben, noch zielloses Durcheinander, um nur schöne Stellen sich nach Wahl herauszunehmen. Wer zu einer schönen Aussichtsstelle kommen will, der muß auch stets den ganzen Weg dahin zurücklegen, sonst kann er diese Aussicht nicht genießen! Achtet nur auf solche Gleichnisse in der Natur, die Euch die beste Richtschnur geben können zu so manchem, ja zu allem Tun.
Und wenn Ihr redet, wählt einfache Ausdrucksweise! Nur in der Einfachheit liegt Größe. Doch immer denkt daran, daß Einfachheit niemals verwechselt werden darf mit der Bequemlichkeit. Das wäre falsch. Gerade alles wirklich Einfache erfordert größte Kraftentfaltung in Euch selbst!
Das Einfache bedingt auch unverfälschte Echtheit; denn ohne Echtheit würde Einfachheit sofort zur Lächerlichkeit sinken. Bei Einfachheit im Denken, Reden und im Tun kann es nie Täuschung geben, keine Falschheit, weil diese sich darin nicht zu verbergen vermag. Die Einfachheit muß echt sein durch und durch, sonst kann sie nicht bestehen, sonst ist sie keine Einfachheit, die untrennbar mit Wahrheit bleibt.
Nur Wahrheit läßt sich deshalb auch mit einfachen und klaren Worten sagen. Das andere braucht schöne Worte zur Umschreibung, schwülstige Sätze, Anhängsel, damit es nur nach etwas klingt. Genau so ist es auch in Eurem Tun und Eurem ganzen Wandel. Nur wenn Ihr wirklich einfach darin werden könnt, seid Ihr auch wirklich in Euch wahr!
Verwechselt aber nun die Einfachheit nicht etwa wieder mit der Ärmlichkeit oder Armseligkeit! Das ist etwas ganz anderes.
Die Einfachheit entfaltet Schönheit jeder Art, noch mehr, sie ist die Schönheit selbst, und Schönheit ist Natürlichkeit in jeder Form; denn das Natürliche ist an sich immer schön. Der Mensch allein macht nur so vieles durch Gezwungenheit zum Zerrbilde, weil er die Einfachheit in sich verlor.
Berufene, noch vieles hättet Ihr zu lernen und in vielem müßt Ihr Euch noch ändern, aber Euch bleibt nur noch Zeit zur Tat, nicht mehr zur Überlegung oder zu langsamem Reifen. Über Nacht müßt Ihr nun fertig in Euch sein!
Berufene haben die Verpflichtung aufgenommen, vorbildlich zu leben in dem Staat, in dem Beruf und auch in der Familie, kurz, wirklich Mensch zu sein, wie er Gott wohlgefällig ist und die gesamte Schöpfung fördert, deren reiche Früchte er genießen darf in jeder Form, die sie ihm dauernd bietet gleich einem immer reichgedeckten Tische.
Wenn manche dazu nicht herangelassen werden, um sich sättigen zu können, so liegt das nur an Menschen, die sich frevlerisch dazwischendrängen; denn die Schöpfung bietet alles, was der Mensch bedarf, und bietet auch genug für alle, welche sie als Gäste aufgenommen hat. —
Nicht aber lehren nur sollt Ihr das Wort, sondern Ihr müßt es auch lebendig in und an Euch werden lassen! Auch an Euch, äußerlich! Ihr müßt Euch selber nach dem Worte formen.
Wer das Wort lebendig in sich trägt, bei dem drängt es auch unbedingt von selbst nach außen, nicht nur in dem Reden, sondern auch in allem Tun! Er wird sich zu veredeln streben in der Sauberkeit, der Kleidung, den Bewegungen, er wird und muß sich mühen, so zu sein, daß er den Mitmenschen zur Freude wird, sei es nun im Beruf oder im alltäglichen Leben, bei Tisch oder in seinen Ruhestunden, gleichviel, er wird sein ganzes Wesen derart formen, daß er darin irdisch gut vollendet wirkt.
Das ist die Pflicht, das Ziel, das jeder Mensch auf Erden hat, auch deshalb ist er hier auf Erden inkarniert. Er soll sich abschleifen unter den Menschen. Wenn er auch dann den grobstofflichen Körper auf der Erde lassen muß, wenn er die Wanderungen in der Schöpfung fortzusetzen hat... was er sich aneignete in dem Zwang des groben Körpers, die Beherrschung, Vornehmheit seiner Bewegungen, das alles nimmt er mit als Eigentum der Seele.
Die innere Entwickelung des Geistes muß mit seiner körperlichen Art in gleichem Schritte bleiben, in der Harmonie.
Es ist nicht möglich, daß ein Menschengeist in sich auch wirklich vornehm ist und reif, wenn er als Erdenmensch sich körperlich noch gehen läßt. Dann stimmt es auch mit seinem Geiste nicht. Auf keinen Fall!
Der Erdenmensch denkt sich das aber meistens anders; deshalb gibt es viele Menschen, die sehr nachlässig verbleiben an sich selbst und im Verkehr mit anderen, die sogar ihre Speisen derart nehmen, daß sie die Umsitzenden damit stören, weil schon das einfachste Schönheitsempfinden abgestoßen wird. Es ist dies Rücksichtslosigkeit den Nebenmenschen gegenüber, und zeugt durchaus nicht von innerer Reife oder Wert.
Gerade darin gibt es viele, ja sehr viele Dinge, die für so manches Große ausschlaggebend sind, auch für geistigen Aufstieg! Es hängt sich solche Art auch geistig hemmend an den Menschen, nicht nur irdisch! Gerade darauf wurde bisher viel zu wenig Wert gelegt. Der Mensch ordnete viele Ausdrucksarten der geistigen Mängel einfach unter einen Sammelausdruck „Mangel an Takt“ oder „Taktgefühl“.
Die Dinge sind einschneidend für so manches Schicksal eines Menschen, hemmend für den Aufstieg, irdisch und auch geistig. Es sind nicht Kleinigkeiten, wie man denkt, nicht Nebensächlichkeiten, sondern alles sind die Ausdrücke geistiger Mängel, die anhaften bleiben auch bei dem Hinübergehen, und die so manche Menschenseele wiederum zurückzuzwingen fähig sind zu vielen Zwischeninkarnierungen auf dieser Erde, also seinen Aufstieg hemmen, vielleicht zuletzt ganz verhindern.
Formt Euch deshalb nach dem Wort auch äußerlich, Ihr Menschen, schritthaltend darin mit Eurer ansteigenden Reife, sonst fehlt Euch die Harmonie und Ihr könnt auch bei bestem Wollen oft vom Aufstiege zurückgerissen werden!
Es gibt nichts Einseitiges für den Menschen. Der Geist kann nicht allein auf Erden reifen, ohne auch den Erdenkörper mitzuziehen in seiner Entwickelung! Der gutmütige Mensch, welcher sich irdisch nachlässig noch gehen läßt, zeigt, daß sein Geist nicht gleichzeitig auch gut zu nennen ist; denn gut sein ist so viel wie geistig reif sein für die lichteren Gefilde. Das ist aber nicht möglich ohne körperliches Streben, mit dem Geiste Schritt zu halten.
Und solches ist jeder Berufsklasse ermöglicht ohne Unterschied, auch dem allereinfachsten Menschen; denn es verlangt nichts anderes als nur das gute Wollen und das Aufraffen, sich selbst dazu zu zwingen. Es fordert weder Zeit noch Geld, noch sonst etwas; denn es kann überall geschehen und zu jeder Zeit. Während der Arbeit wie beim Essen oder in den Ruhestunden, ebenso bei den Belustigungen und Zerstreuungen. Es ist im Leben nicht ein Augenblick, wo es nicht durchzuführen möglich wäre.
Laßt deshalb Euer äußeres Verhalten nunmehr Zeugnis geben für den Geist, welcher in Wirklichkeit schon lange darnach dürstet!
Wer sich darin nicht müht, der kommt zu denen, die ihm darin gleichen und deshalb gleiches Schwingen mit ihm haben, welches er nicht stört. Dadurch wird eine Art von Harmonie geschaffen auch bei dieser Art, sie können leichter aufwärts steigen, weil kein Groll sie niederhält, den sie durch ihr nachlässiges Gebaren sonst bei anderen erzeugen.
Dann, wenn Ihr alles dies erfüllet habt, dann könnt Ihr erst vor Suchende hintreten, könnt Euch sehen lassen! Dann werdet Ihr so sein, wie es die Fragenden von Euch erwarten! Ihr helft damit den Menschen, welche nach dem Licht der Wahrheit streben, die sich darnach sehnen! Ihr gebt ihnen sehr viel damit; denn Euer Äußeres ist ja das erste, was sie an Euch bemerken und beurteilen!
Die Menschen sehen zuerst nur das Äußere von Euch! Die Kleidung, Euer ganzes Auftreten, wie Ihr Euch gebt in dem Verkehr. Deshalb wandelt das Äußere darnach, um darin ebenfalls das Wort mit zu erfüllen. Es ist die Brücke für die Menschen, über die sie gehen müssen, um zu Euren Seelen zu gelangen und dem Schatz des Geistes, den Ihr bieten wollt!
Und wenn die Menschen dann vor Euch die Seelen öffnen wollen, so überschüttet sie nur nicht mit Eurem Wissen, Ihr Berufenen! Die Menschen wollen das Heilige Wort, nicht Euer Wissen! Denkt daran.
Ihr wurdet mit so manchem Wissen reich beschenkt, damit Ihr darin wirken könnt. In Eurem Dienst es zu verwenden, wurde es gegeben, nicht um es als ein Wissen an die Menschen abzugeben! Es soll das Wissen Euch den Dienst erleichtern, von Euch zum Wohle der Menschheit nur verwendet werden, aber nicht den Menschen überlassen sein. Derartige Versuche müssen sich an Euch selbst rächen und als falsch erweisen, weil die Menschen gar nichts damit anzufangen wüßten.
Zerstückelt würden sie die hohen Gaben nur für Eigenzwecke anzuwenden suchen, so, wie es ihre Art schon immer war, und das ist nicht gewollt.
Heilig seien Euch die Fähigkeiten, die Euch wurden zur Verwendung in dem Dienst des Grals! Darin liegt alles, was ich Euch dazu zu sagen habe. Den Menschen würde in dem Teilwissen nur wieder neues Unheil, neuer Unsegen erstehen.
Arbeitet deshalb nur in Eurem Wissen, Eurem Können, aber lehrt es nicht! Das ist Bedingung, die ich den Berufenen mit auf den Weg des Wirkens gebe. Bei Einhaltung werdet Ihr Segen stiften, bei Nichteinhaltung aber Unheil säen, in erster Linie für Euch selbst, und dann auch für die anderen.
Wenn der Berufene die ihm geschenkten Fähigkeiten recht verwendet, still und treu in seinem Wirken, so werden sich die Menschen freuen, allen Segen schnell erkennen und dankbar genießen. Will er sein Wissen aber anderen erklären, sei es auch nur in eigener Freude daran oder aus Genugtuung heraus, so werden sie ihn nicht verstehen, in dem Nichtverstehen auch an seinem Können zweifeln und sich von ihm wenden! Sprecht durch das Wirken zu den Menschen, Ihr Berufenen!
Vergeßt bei allem aber nie, daß Ihr Euer Können als Geschenk erhieltet, daß alles Gottes Gnade ist, was Ihr zu tun vermöget und auch, daß Ihr es dürft!
Was Ihr irdisch benötigt, wird Euch stets zufließen, so Ihr Euch darum bemüht. Doch wagt es nie, in eigennützigen Gedanken Eueres Verstandes diese Gaben zu verwenden, also anders als zum Dienst für den Heiligen Gral! Es müßte Euch nach Gralsgesetz anstatt zum Segen dann zum Fluche werden. Ihr seid Beschenkte, daß Ihr geben dürft! Das nehmt als Grundlage des zukünftigen Wirkens.
Denkt jeden Augenblick daran und laßt Euch keine Fallstricke von Euerem Verstande darin legen. Bleibt fest und frei in Euerem Bestreben, treu im Dienst, dann wird der Menschheit Dank Euch einst in lichte Höhen froh geleiten, wo Gottes Liebe Eurer harrt, die Ihr Euch zeigtet als getreue Knechte in dem Weinberge des Herrn!
Gehet hinaus, kündet und deutet allen Menschen nun das Wort im Lichte der Wahrheit, die sich darnach sehnen, und seid ein Vorbild ihnen allezeit, damit das Gottesreich nun komme auch auf diese Erde!