45. Verbogene Seelen
Der Mensch hat Fragen über Fragen! Sobald ich ihm ein neues Wissen biete, stellt er auch schon neue Fragen, noch bevor er alles das, was ich ihm bot, in sich verstehend aufgenommen hat.
Das ist sein großer Fehler! Hastend will er vorwärts. Wenn ich mich dabei nach ihm richten würde, so könnte er niemals etwas erreichen; denn er bleibt bei seinem Fragen immer nur an seiner Stelle stehen, so, wie ein träger Wanderer, der sich geruhsam in den Schatten eines Waldes setzt und sich von seinem Ziel von anderen erzählen läßt, anstatt sich selber aufzuraffen und dem Ziele zuzuschreiten.
Auf seinem Wege wird er ja dann alles selbst erschauen und erleben, was er gerne wissen möchte durch Beantwortung der Fragen, die er immer in sich auferstehen läßt. Bewegen muß er sich, sonst kommt er nicht zum Ziele!
Ich sagte in dem Vortrag „Weib und Mann“, daß jeder Mensch die Nutzanwendungen aus meinen Worten ziehen soll für sein jetziges Erdensein! Will er dem Rate folgen, so bleibt ihm nichts weiter übrig, als mein Wort lebendig zu gestalten in sich selbst, so, wie ich es ihm gebe; denn ich weiß genau, was der Mensch dazu nötig hat, und richte meine Vorträge stets darnach ein. Wort für Wort muß er den Reden folgen; denn es liegt in ihnen eine Stufenleiter, welche seine Seele sorgsam aufwärts führt. Ein Weg, welchen die Seele gehen kann, wenn sie nur will!
Sein schnelles Fragen aber zeigt, daß er in seiner bisher üblichen Verstandesweise lernen will und das notwendige Erleben wiederum zur Seite stellt. Das Lernen nützt der Seele nichts; denn das Gelernte bleibt schon bei dem ersten Schritt von dieser Erde mit dem Körper hier zurück. Nur das Erlebte nimmt die Seele mit! Das habe ich schon oft gesagt, und trotzdem geht der Erdenmensch stets wieder falsch an das Heilige Wort heran! Er vertraut mir darin nicht und will es besser wissen, oder er will aus seiner altgewohnten Art nicht gern heraus.
Im Aufbau meiner Vorträge liegt eine weise Führung, die er nicht versteht. Es ist auch gar nicht nötig, daß er sie darin erkennt, sobald er ihr nur folgt und nicht vorauszueilen sucht in seinem Wissenwollen wie flüchtige Leser eines Buches, die es um der Spannung willen lesen, nur um freie Stunden damit auszufüllen und sich abzulenken von dem einseitigen Denken über ihre alltägliche Tätigkeit.
Sie sehen während ihres Lesens nicht die Menschen in dem Buche vor sich lebend auferstehen, achten nicht der einzelnen Entwickelungen, die die darin handelnden Personen in sich zu durchleben haben, sehen nicht die daraus sich entwickelnden haarscharfen Folgerungen, welche die Verhältnisse und die Umgebung immer wieder zu verändern fähig sind. Das alles wird von ihnen nicht beachtet, sondern es geht sprunghaft vorwärts, nur um dieses oder jenes in der Handlung schnell noch zu erfahren! Sie haben keinen Nutzen von den besten Büchern, welche ein Stück Erdenleben wiedergeben, woraus der Leser vieles für sich schöpfen könnte, wenn er alles richtig in sich miterlebte!
Wie solche Leser, welche alle Bücher in dem Eifer förmlich zu verschlingen suchen, aber deren wahren Zweck und Sinn niemals erkennen, sondern in dem Unterscheiden nur zwei Arten für sich zu bezeichnen wissen: spannende und spannungslose Bücher, so sind die Menschen, welche in sich sofort wieder Fragen auferstehen lassen, sobald sie einen Vortrag aus dem Schöpfungswissen lesen.
Sie sollen erst einmal mit größter Mühe und mit Energieaufwand zu schöpfen suchen in dem, was ihnen jeder Vortrag bietet!
Wenn dabei etwas nicht sofort ganz klar für sie erscheint, so dürfen sie aber nicht suchend vorwärts blicken, sondern sie müssen rückwärts schauen in die Botschaft, um darin zu schürfen und die Klärung dort zu finden.
Und der Mensch findet sie, wenn er die Botschaft in dem Geiste bildhaft vor sich auferstehen läßt! Er findet alles, wenn er wirklich sucht. In diesem notwendigen Suchen aber wird die Botschaft für ihn dauernd klarer, stärker, in ihm sicherer. Er lernt sie dadurch immer besser kennen und... erleben! Gerade so zwinge ich ihn dazu, etwas zu tun, was er freiwillig in der Geistesträgheit, die zum Teil noch über allen Menschen ruht, niemals tun würde.
Darin liegt eine von ihm unerkannte Führung, die ihm eine unschätzbare Hilfe ist zu dem Lebendigmachen meiner Botschaft. Er lernt dabei erkennen, was alles in der Botschaft ausgesprochen ist, was alles darin liegt, wovon er bisher trotz des Lesens keine Ahnung hatte. Er sieht, wie er in dieser Botschaft schürfen kann und macht dabei die für ihn immer wieder neu erscheinende Entdeckung, daß er tatsächlich alles darin findet, daß es nur an ihm selbst gelegen hat, an seiner schwachen Art zu suchen, wenn er so manches bisher nicht beachtet hatte.
Die jetzigen und folgenden Vorträge sind Erweiterung der Botschaft! Wer sie verstehen will, muß auch die Botschaft kennen. Es ist ein Ganzes, das auch in der festgesetzten Reihenfolge beibehalten werden muß, wenn es zu einem rechten Wissen werden soll.
Nicht eine Stelle kann dabei vermieden werden. Und für ein Schöpfungswissen ist das nicht zu viel verlangt. Wem das zu viel ist, der wird niemals fertig damit werden können. Doch ohne solches Wissen gibt es keinen Aufstieg mehr und auch kein längeres Verweilen; denn die Zeit des wissenslosen Seinkönnens darüber ist vorbei.
Gott, Euer Herr und Schöpfer, verlangt es nun von Euch! Wer sich davon zurückzieht, von dem zieht sich Gott zurück! Und ohne Gottes Gnaden kann der Mensch nicht sein. Euch bleibt gar keine Wahl, wenn Ihr noch weiterhin bestehen wollt; denn Gott stellt nun seine Bedingungen den Kreaturen gegenüber!
Blickt Euch nur um, aber mit ungetrübtem Schauen, das nicht von irgend einer selbstgefälligen Idee benommen ist, dann müßt Ihr ja erkennen, wie jetzt alles nach und nach ins Wanken und zum Stürzen kommen wird, was nicht nach Gottes Willen ist! Es gibt den Gottgesetzen in der Schöpfung gegenüber keine Macht, welche erfolgreich sich von nun an noch dagegen stemmen könnte! Achtet auf diese meine Worte und erkennt im gegenwärtigen und kommenden Geschehen die Hand Gottes, welche sichtbar eingreift in das Menschenwerk! —
Ich suche Euch den für Euch besten Weg zu führen. Doch müßt Ihr festen Schrittes mit mir gehen und dürft nicht versuchen wollen, stets vorauszueilen wie die Leser, deren Oberflächlichkeit ich Euch als Beispiel zeigte.
So ist es auch bei meinem letzten Vortrag über „Weib und Mann“. Wie ich die Menschen kenne, tauchen dabei wieder Fragen in ihren Gehirnen auf, bevor sie sich die Mühe nehmen, aus der Botschaft eine Antwort zu erhalten oder in dem Vortrag selbst, und, nicht als letztes, durch Beobachtung der Nebenmenschen im jetzigen Erdensein! Gerade darin werdet Ihr das meiste finden, da es Euch, von meiner Botschaft aus betrachtet, in Hülle und Fülle die Bestätigungen gibt für alles, was ich Euch erklärte! Doch wohl gemerkt, nur wenn Ihr es vom Inhalt meiner Botschaft aus betrachtet!
Das bedingt, daß Ihr Euch richtig in die Botschaft stellt. Vermögt Ihr das, dann könnt Ihr alles, aber alles auch sofort in Eurer Umgebung ganz genau erkennen, und Ihr werdet dadurch wissend, werdet weise! Ihr leset in dem Erdensein dann so, wie man in einem Buche liest. Es ist Euch durch die Botschaft dazu aufgeschlagen!
Versucht es nur. Die Augen werden Euch dann schnell geöffnet, und Ihr seid damit erwacht! Scheut keine Mühe, dieses Notwendige zu erreichen!
Nicht, daß Ihr damit nur die Fehler Eurer Nebenmenschen sehen sollt! So ist es nicht gemeint, sondern Ihr sollt das Leben selbst darin erkennen mit allen seinen Folgerungen und Veränderungen, wozu Euch meine Botschaft Führer ist und immer Führer bleiben wird in unveränderlicher Treue! Nur in dem Leben oder durch das Leben selbst erkennt Ihr alle Werte meiner Botschaft, nicht mit Eurem Wissenwollen. Und durch die Botschaft könnt Ihr wiederum das Leben richtig schauen, so, wie es Euch von Nutzen ist. Es wirkt auch hierbei alles wechselseitig, und das wahre Wissen kommt nur im Erleben!
Auf diese Weise werdet Ihr bald mit der Botschaft eins; sie wird für Euch zum Leben, weil Ihr sie aus diesem Leben heraus nur erkennen könnt; denn sie spricht zu Euch vom Leben.
Ihr müßt also den Wert der Botschaft nicht im Buche selbst, sondern in der Beobachtung des Lebens zu erkennen suchen! Ihr müßt in eifrigen und sorgsamsten Beobachtungen alles dessen, was um Euch herum und in Euch selbst vorgeht, beitragen zu der Möglichkeit, daß Ihr die Botschaft in dem Leben wiederfindet, aus dem sie zu Euch spricht.
Das ist der Weg für Euch zu der wahren Erkenntnis meiner Worte, die Euch Nutzen und zuletzt den Sieg über das Dunkel bringen muß! Damit wird Euch ganz selbsttätig die Krone des ewigen Lebens werden, das ist das ewige sichselbstbewußte Bestehendürfen in dieser Schöpfung, wodurch Ihr dann segenverbreitend mitwirken könnt an deren Fortentwickelung zur Freude und zum Frieden aller Kreaturen. —
Und es tauchten nach meinem letzten Vortrage tatsächlich wieder Fragen in Euch auf! Fragen, die sogar eine gewisse Bedrückung bringen müssen, trotzdem eine Antwort darauf in der Botschaft leicht zu finden ist; denn darin steht tröstend, daß jede Folge einer falschen Handlung auch die Auslösungs- und damit Ablösungsmöglichkeit in sich birgt, sobald der Menschengeist nur daran lernt und das Falsche erkennt.
Und doch liegt eine gewisse Bangigkeit darin, wenn sich ein Mensch mit fortgeschrittenem Wissen sagt, daß er eine verbogene Menschenseele ist, wenn er einmal Weib und das andere Mal Mann auf Erden war oder umgekehrt. Ein Druck legt sich dabei auf seine Seele.
Das ist natürlich falsch und wieder einmal das Kind mit dem Bade ausgeschüttet; denn das Nächstliegendste dazu ist die Erkenntnis, daß ein derartiger Mensch seine Seele verbogen hatte! Die Verbogenheit muß durchaus nicht noch bestehen. Gewechselt hat er dabei ja in Wirklichkeit nur das Gewand, den Körper! Der Geist selbst aber blieb bei allem Wechsel trotzdem immer das, wozu er sich zu Beginn seiner Wanderungen durch die Schöpfung erstmalig entschlossen hatte; denn für ihn gibt es in dieser Beziehung wie bei jeder Sache in der Schöpfung auch nur einen einmaligen und maßgebenden freien Entschluß, an den er dann gebunden bleibt.
Die Bedrückung ersteht also nur durch zu flüchtige Aufnahme der Botschaft; denn aus dieser muß ein jeder wissen, daß gerade derartiger Wechsel für den davon Betroffenen von Nutzen sein konnte. Er gibt ihm ja die Möglichkeit eines Wiedergeradebiegens, veranlaßt ihn dazu, ja, hilft ihm in der stärksten Weise, alles wieder gutzumachen. Die Seele kann sogar in solcherlei Erlebenmüssen noch erstarken.
Nun darf aber nicht schon wieder gedacht werden, daß diejenigen etwas versäumten, deren Weg ein gerader blieb. So ist es nicht, sondern dort, wo eine Verbiegung vorkam durch das eigene, falsche Wollen, dort nur kann der Wechsel gnadenvoll zum Nutzen werden, um diese verbogene Seele, die ja damit eine Schwäche zeigte, zu erstarken, so, daß sie es nicht wieder tut. Damit ist natürlich auch der Fehler von ihr abgefallen.
Nun blickt Euch einmal um und beobachtet die Nebenmenschen! Bald werdet Ihr darunter Frauen finden, die männliche Charakterzüge in ihrem Wesen tragen. Gerade heute gibt es davon mehr denn je. Man kann sagen, daß heute vieles Weibliche geradezu damit verseucht erscheint; denn es ist doch nicht schwer zu begreifen, daß bei einer derartigen Frau oder einem Mädchen etwas Verbogenes in ihrem Wesen ist, sein muß, weil eine Frau naturgemäß kein Mann sein kann, noch soll.
Ich meine damit selbstverständlich nie den Körper; denn dieser ist fast immer ausgesprochen weiblich, mit Ausnahme der Hüften, die in den meisten solcher Fälle an das Männliche erinnern durch die Schmalheit, was deshalb auch in Wirklichkeit unweiblich ist.
Ich erwähne dies absichtlich, weil ich damit gleich ein äußeres Kennzeichen nenne. Der Frauenkörper, in dem eine verbogene männliche Seele wohnt, wird dieses Kennzeichen der schmalen, nach dem männlichen Bau neigenden Hüften in den meisten Fällen haben, zum Unterschiede von denen, deren Seele erst nach irgend einer Art Vermännlichung strebt, sei es nun in ihren Ansichten oder in ihrer Betätigung, wodurch ein Hang entsteht, der die Fäden für die nächste Inkarnierung in einen männlichen Körper erstehen läßt.
Selbstverständlich gibt es im Körperbau der Frauen auch Ausnahmen in Entartungen durch Überzüchtung, durch einseitigen Sport der Mütter, oder falsche, körperliche Betätigung derselben, deren Folgen sich auf die Kinder übertragen.
Damit haben wir auch gleich die zwei Hauptgruppen bezeichnet, die wir voneinander trennen müssen.
Die eine Gruppe der Erdenfrauen und Mädchen, die bereits eine verbogene männliche Seele in sich tragen, und die andere Gruppe, die noch weibliche Seelen in sich tragen, welche aber der Vermännlichung zustreben durch verbogene Begriffe, die sie entweder freiwillig aufnahmen oder durch falsche Erziehung oder falsche Volksbildung erhielten.
Ich brauche wohl nicht besonders zu erwähnen, daß in den zuletzt genannten Fällen nicht nur die weiblichen Seelen selbst die Folgen zu tragen haben, sondern in die Schuldfäden auch diejenigen mit hineingewoben werden, welche die Veranlassung dazu geben.
Wir wollen aber damit nicht zu weit abschweifen, sondern bei unseren zwei vorläufig gefundenen Gruppen bleiben. Die erst werdenden schalten wir einmal aus; denn es sind in der Verbiegung begriffene weibliche Seelen, deren Erdenkörper sich natürlich in dem derzeitigen Erdensein durch ihre Dichtheit und die damit verbundene Schwerfälligkeit nicht mehr verändern können. Es bleibt ihnen dies für die nächste Inkarnierung vorbehalten.
Doch auch davor ist ihnen noch eine Rettung geboten. Wenn sie sich in diesem jetzigen Sein noch aufraffen und das Unweibliche energisch von sich abschütteln! Dadurch müssen sich sofort auch neue Fäden bilden, die zu weiblicher Inkarnierung neigen und ziehen, während die anderen keine Kraftzufuhr mehr erhalten.
Ausschlaggebend ist zuletzt aber dann der Umstand, wie die Seele bei dem Abscheiden beschaffen ist, nach welcher Seite sie selbst dann am stärksten neigt. Hat das weibliche Wollen, Denken und Tun in ihr bis dahin wieder die Oberhand erhalten, so wird ihre Ausstrahlung bei ihrem Erdenabscheiden hauptsächlich nach den Fäden streben und dadurch solche beleben, die nach dem Weiblichen führen, während die anderen in einem nur kurzen, leichten, jenseitigen Erleben dann schnell vertrocknen und abfallen können, wenn sie vorher nicht zu stark geknüpft waren.
Es ist auch möglich, daß diese falschen Fäden durch starkes weibliches Wollen schon während der Erdenzeit noch sich ableben und die Seele davon wieder frei wird, bevor sie hinübergehen muß. Das kommt alles auf die Art und Stärke des jeweiligen Wollens an und darauf, ob der erdinkarnierten Seele bis zum Abscheidenmüssen noch genügend Zeit dazu verbleibt; denn das Gesetz muß erfüllt werden auf jeden Fall. Entweder von hier aus noch oder dann nach dem Hinübergehen.
Nehmen wir aber zu unserer Betrachtung heute nur die verbogenen Seelen, die bereits als Folge dieser Verbiegung schon in einem entsprechenden Erdenkörper inkarniert sind.
Darunter zuerst die Erdenweiblichkeit, in der schwächliche männliche Seelen inkarniert wurden, weil sie im früheren Leben zu sehr sich vom rein männlichen Denken und Tun entfernten. Das erklärt bereits, daß es sich bei derartigen Erdenfrauen um nur schwächliche männliche Seelen handeln kann. Deshalb ist es durchaus nichts Rühmenswertes, wenn eine Frau entgegen der weiblichen Art männliche Charakterzüge in den Vordergrund zu drängen sucht oder überhaupt zeigt.
Eine solche Frau ist in ihrem Denken und in ihrem Tun nach keiner Richtung hin wirklich stark, weder nach der männlichen, noch nach der weiblichen Richtung. Sie würde auch irdisch mehr für sich gewinnen, wenn sie die Verbogenheit zu unterdrücken sucht.
Ihr Erleben aber hilft ihr zu der Änderung; denn sie muß dabei bald bemerken, daß ein echter Mann sich niemals wohl fühlt in ihrer Nähe. Er findet in sich für sie kein Verständnis. Eine Harmonie kann noch viel weniger erstehen, da echte Männlichkeit von allem Falschen abgestoßen wird, so auch von männlichem Streben einer Frau! Eine Ehe zwischen einem echten Manne und einer Frau, die in sich eine verbogene Mannesseele trägt, kann nur auf einer rein verstandesmäßigen Grundlage erfolgen. Wahre Harmonie wird dabei nie erstehen.
Es wird aber eine solche Frau sowieso unwillkürlich zu den Männern hingezogen, die eine verbogene weibliche Seele in sich tragen!
Auch diese letzteren werden von den in sich unverbogenen Männern unbewußt nicht als voll angesehen. In diesem unbewußten Empfinden und Handeln aber liegt der Zwang der Wahrheit, der Tatsächlichkeit.
Alle die Folgen der unwillkürlichen, empfindungsmäßigen Handlungen, die wir als natürlich bezeichnen können, wirken aber erzieherisch auf die verbogenen Seelen, die durch die sie schmerzenden Erleben in ihren Enttäuschungen wieder nach der rechten Richtung gebogen werden, wenigstens in vielen Fällen. Das schließt jedoch nicht aus, daß sie später dann immer wieder in solche oder ähnliche Fehler verfallen. Wenn sie nicht durch die Erfahrungen erstarken, bleiben sie wie Rohre, die im Winde schwanken. Vieles, vieles können sich die Menschen aber nun durch darin Wissendwerden zukünftig ersparen. Viel Leiden und viel Zeit! Denn bisher konnte sich eine Seele der Verbogenheit nicht bewußt werden.
Genau wie es bei Männerseelen in den Frauenkörpern ist, so ist es auch bei den weiblichen Seelen in den Männerkörpern. Es sind bei beiden Teilen gleiche Folgerungen eines einheitlichen, unverbiegbaren Gesetzes.
Eins wird Euch bei Beobachtungen Eurer Umgebung auffallen, das ich in meinem Vortrag heute schon erwähnte: daß sonderbarerweise sich die Frauenseelen in den Männerkörpern hingezogen fühlen zu den Männerseelen in den Frauenkörpern und umgekehrt. Es fühlt sich also hier gerade die Frau mit stärkerem Verstandeswollen und vorwiegend männlichen Charakterzügen in den meisten Fällen unbewußt hingezogen zu einem Manne mit zarteren Charakterzügen.
Darin liegt aber nicht nur ein unbewußtes Ausgleichsuchen, sondern es wirkt hier das große Gesetz der Anziehung der Gleichart!
Die Gleichart liegt hierbei in der Verbogenheit der Seelen! Beider Seelen sind verbogen und haben darin eine wirklich bestehende Gleichart, die sich anzieht nach dem Gesetz.
Das Hingezogensein des Mannes zu der Frau, Geschlechtstrieb dabei ausgeschlossen, ist Folgerung oder Auswirkung eines anderen Gesetzes, nicht des der Anziehung der Gleichart. Zum besseren Verstehen ist es angebracht, wenn ich hierbei etwas über die Gleichart sage und erkläre, was unter Gleichart zu verstehen ist; denn darin liegt hierbei das Ausschlaggebende.
Die Anziehung der Gleichart ist nicht die einzige Art, welche anscheinend anziehend wirkt. In den Vorgängen der scheinbaren Anziehung liegt ein großer Unterschied. Die Anziehung der Gleichart, dieses große Schöpfungsgesetz, ist aber grundlegend zu allem Verbindungsstreben in der Schöpfung, gleichviel, in welcher Weise dies geschieht. Dieses große Gesetz bedingt erst alle diese Vorgänge, führt sie herbei und regelt sie auch. Es schwebt über allem und wirkt treibend in ihnen und durch sie im ganzen Schöpfungsweben.
Ich will deshalb einmal zuerst die Anziehungsarten nach der Bezeichnung ihres eigentlichen Wirkens, also nach ihrer Betätigung trennen: in die wirkliche Anziehung, und in das durch dieses große, alles überragende und bedingende Gesetz zwangsweise hervorgerufene Anschlußverlangen gespaltener Teile einer bestimmten Art!
Es gibt also in dem Schöpfungswirken ein Anziehen und ein Anschlußverlangen! Die Wirkung beider Vorgänge ist nach außen hin gleich erscheinend. Die von innen dazu treibende Kraft ist jedoch ganz verschieden.
Die Anziehung erfolgt von gleichen, in sich abgeschlossenen Arten aus, und das Anschlußverlangen liegt in den Artspaltungen, die bestrebt bleiben, wieder eine Art zu bilden!
Der von den Menschen aufgestellte Satz, daß Gegensätze sich berühren, gleiche Pole aber abstoßen, steht deshalb nur in anscheinendem Widerspruche zu dem Gesetz der Anziehung der Gleichart.
Es ist in Wirklichkeit kein Widerspruch darin vorhanden; denn der von den Menschen aufgestellte Satz ist gültig und richtig für den Vorgang des Anschlußverlangens verschiedener Artspaltungen zu einer bestimmten, vollwertigen Art. Aber auch nur darin! Erst unter den geschlossenen Arten selbst tritt dann das eigentliche Gesetz der Anziehung der Gleichart in Kraft, das dazu die treibende Wirkung des Anschlußsuchens zu einer bestimmten und vollwertigen Art hervorruft. Es schwingt darüber und darin.
Was der Mensch bisher in seiner Wissenschaft erkannte, sind nur die kleinen Vorgänge unter den Artspaltungen. Er hat die Wirkung und Betätigung der eigentlichen Arten überhaupt noch nicht entdeckt, weil auf der Erde und in ihrem näheren Kreise nur Artspaltungen vorhanden sind, also Teilchen, deren Wirkungen und Auswirkungen er zu beobachten vermochte.
So ist auch der weibliche Geist und der männliche Geist je nur eine Artspaltung, die einander anschlußsuchend nach den Schöpfungsgesetzen zustreben, also nur Teilchen, die auch bei ihrer Verbindung wiederum nur einen Teil abgeben zu der eigentlichen Art des Geistigen!
Das hier Gesagte betrifft aber wiederum nur den Grundzug zwischen dem Weiblichen und dem Geistigen, während die Hüllen der Seele und zuletzt die Hüllen der Grobstofflichkeit in viel kleinere Teile gefolgerte Abspaltungen anderer Arten sind, die sich je ihrer besonderen Grundart entsprechend anschlußverlangend auswirken und darin bestimmte Folgen zeigen.
Der Mensch selbst ist zum Beispiel keine bestimmte Art, sondern nur eine Spaltung, die Anschlußverlangen in sich trägt.
Aber sein übles Denken oder übles Tun ist eine bestimmte Art, die Gleichart anzieht und von ihr angezogen wird! Ihr seht daraus, daß von einer Artspaltung eine fertige Art ausgehen kann und nicht etwa nur Spaltungen.
Einen Hinweis will ich hier noch geben: in der Anziehung der Gleichart liegt eine ganz bestimmte, unverrückbare Bedingtheit. Darin ruht auch stärkere Kraft, die in dem Grundgesetz verankert ist. In dem Anschlußverlangen der Artspaltungen aber liegt eine größere Bewegungsfreiheit, gegeben durch abgeschwächte Kraft. Aus diesem Grunde können die Artspaltungen sich in verschiedener Weise zusammenschließen, und so wechselnde Wirkungen und Formen ergeben.
Ich kann darüber heute wiederum nur ein kurzes Bild geben, da alle diese Punkte in das Tausendfache gehen und wir kein Ende finden würden. Wenn ich darin für Euch nicht einen ganz bestimmten Weg bahne, der Eurem menschlichen Können angepaßt ist, so würdet Ihr niemals ein wirklich abgerundetes Bild von dem Geschehen in der Schöpfung erhalten können!
Deshalb müßt Ihr mir auch langsam folgen. Ihr dürft dabei nicht einen Schritt weiterzugehen versuchen, bevor Ihr alles von mir Erklärte richtig in Euch aufgenommen habt, unverwischbar; denn sonst könnt Ihr und müßt Ihr trotz meiner Führung unterwegs hilflos werden. Unbewußtes Folgen bringt Euch keinen Nutzen.
Bedenkt, Ihr folgt mir einen Weg, den ich nicht mit Euch wieder zurückkehre! Wir ersteigen zusammen eine Leiter, auf der für Euch keine Sprosse fehlen darf. Wir gehen dabei Sprosse um Sprosse.
Erlebt Ihr die einzelnen Sprossen nicht richtig dabei, so daß sie Euch wirklich vertraut werden, so kann es leicht geschehen, daß Ihr plötzlich noch unterwegs den Halt verliert und stürzen müßt. Sind sie Euch nicht vertraut und zu eigen geworden, so steht Ihr eines Tages in vielleicht schon beträchtlicher Höhe verwirrt und könnt nicht mehr weiter mit hinauf, weil Euch der sichere Halt dazu unter Euren Füßen fehlt. Zurückgehen könnt Ihr aber auch nicht mehr, weil Euch die Sprossen dazu nicht genug vertraut geworden sind, und so müßt Ihr abstürzen in jähem Fall.
Nehmt solche Warnung und Ermahnung nicht zu leicht; denn es gilt Eurem ganzen Sein in diesen letzten Erdenstunden einer Weltenzeit.