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Ursprung und Wirkung der Kraft im geistigen und materiellen Geschehen

 

Von Dr. Kurt Illig, Berlin

Im vorigen Aufsatz 1) wurde dargelegt, daß die Einführung der Begriffe von Grobstofflichkeit und Feinstofflichkeit bei der Betrachtung physikalischer Vorgänge mit einem Schlage den scheinbaren Widerspruch zwischen dem Vorhandensein wägbarer und unwägbarer Materie aus dem Wege räumt. Wir haben gesehen, daß die Elektronen feinstofflicher Art sind und daß ebenso die dem grobstofflichen Massekern des Atoms anhaftenden positiven Ladungen feinstofflicher Natur sind. Wir sehen aber auch gleichzeitig, daß diesem Konglomerat feinstofflicher und grobstofflicher Materie eine ungewöhnlich große Kraft innewohnt, die wir sehr anschaulich mit Energieinhalt bezeichnen. Eine Erklärung für Ursprung und Art dieser jedem Atom eigenen Energie hatte man jedoch bisher noch nicht, vielmehr mußte man sich damit begnügen, sie als einfache unumstößliche Tatsache hinzunehmen. Angesichts dieser von den Besten unserer Forscher gemachten Feststellung muß sich jeder denkende Mensch das Eingeständnis machen, daß es jenseits der von uns beherrschten Gesetzmäßigkeit unverhältnismäßig viel mehr Unerforschtes, ganz gewaltiges Geschehen gibt, vor allem, daß über Grobstofflichkeit und Feinstofflichkeit noch andere Stufen der Schöpfung vorhanden sein müssen, aus denen heraus dieser Energiestrom, der das gesamte sichtbare und unsichtbare Leben und Geschehen der Stofflichkeit ermöglicht und beherrscht, seinen Ursprung genommen haben und wieder und wieder schöpfen muß. Es ist geradezu unbegreiflich, daß das Groß gerade der wissenschaftlich am meisten entwickelten Menschen in monistischer Art alles ableugnen will, was sich aus überirdischer Sphäre abzuleiten sucht Wohl möchte man die große Frage des „Warum“ ergründen, meidet hierbei jedoch ängstlich die weit wichtigere Frage des „Woher“. Oft hört man die Äußerung, es sei unerhört vermessen, diesen Ursprung des Geschehens ergründen zu wollen. Ist es nicht viel vermessener, neugierig zu fragen, warum ein Schöpferwille die absolute Gesetzmäßigkeit in das Geschehen gelegt hat? Wenn wir das Woher“ erkannt haben, ist es nur unsere Pflicht, all unser Denken und Tun darauf zu richten, daß wir nicht gegen die vorgeschriebene Gesetzmäßigkeit verstoßen. Das „Warum“ wird uns damit für unsere Belange vollauf klar.

Es soll nun in der gleichen Weise, wie dies bereits in den bisherigen Aufsätzen geschah, versucht werden, die in der Gralslehre Abdruschins ausgesprochenen Gesetzmäßigkeiten im absoluten Geschehen heranzuziehen, um Ursprung und Wirken der Kraft, soweit die Stofflichkeit in Frage kommt, physikalisch zu erklären.

Bei der Beschäftigung mit dieser Frage stellten sich große Schwierigkeiten in den Weg, die es zuerst unmöglich machten, weiterzukommen, weil Abdruschin in seinen bisherigen Vorträgen noch nichts Endgültiges über den Ursprung der Kraft ausgesagt hatte. Ich suchte daher Abdruschin auf und legte ihm meine Fragen vor, die von ihm mit der seinen Vorträgen eigenen zwingenden Logik geradezu verblüffend klar und folgerichtig beantwortet wurden. Unerbittlich stieß er die Mauern um, welche die Wissenschaft sich selbst errichtet hat, und zeigte Fernen von so gewaltiger Art, daß sie für Tage und Nächte mein ganzes Wissen in Aufregung versetzten, weil ich gerade als exakter Wissenschafter die unbedingte Folgerichtigkeit seiner Darlegungen sofort erkennen mußte.

Dabei sehe ich immer klarer durch Abdruschin den Grundriß eines neuen Lehrbuches für Physik und Chemie erstehen, durch das bis jetzt Ungeahntes geleistet werden kann. Nicht heute und nicht morgen schon, aber doch in absehbarer Zeit.

Um den Leser dieser Zeilen in gleicher Weise zu unterrichten, hat Abdruschin auf meine Bitte hin wenigstens eine kleine Andeutung in der in diesem Heft enthaltenen Fragenbeantwortung: „Was ist Energie?“ gebracht. Es ist daher anzuraten, vor dem Lesen dieser Zeilen die vorgenannte Fragenbeantwortung eingehend durchzuarbeiten, da ohne deren Kenntnis die nachstehenden Ausführungen nicht oder nur unvollkommen verstanden werden können.

Um sich irgend einen an grobstofflicher Masse beobachtbaren Zustand klar zu machen, ist es natürlich zweckmäßig, diese Überlegungen an der kleinsten Masse-Einheit, an dem Atom durchzuführen. Es wird als bekannt vorausgesetzt, daß wir durch physikalische Teilung zu dem weiter nicht mehr physikalisch teilbaren Moleküle kommen, daß dieses jedoch wiederum chemisch in seine einzelnen Baustoffe, die Atome zerlegbar ist.

Hiermit wissen wir, daß alle wägbare, also grobstoffliche Materie aus Atomen oder Grundstoffen aufgebaut ist. Betrachten wir diese in ihrem Verhalten, so kommen wir auf Grund theoretisch-physikalischer Untersuchungen zu dem Ergebnis, daß ein jedes Atom in Aufbau und Verhalten dieselben Gesetzmäßigkeiten wiederspiegelt, die wir an den Planetensystemen beobachten, d. h. ein Massezentrum (Fixstern) wird von Elektronen (Planeten) in eliptischen Bahnen umlaufen. Ohne hierbei besondere Einzelvorgänge näher zu beleuchten, ist jedenfalls in großen Zügen ohne weiteres zu erkennen, daß jeder Bewegungsart in einem abgeschlossenen System gleiche absolute Gesetzmäßigkeiten zugrunde liegen. Anziehung, Abstoßung, Kräftegleichgewicht gehorchen denselben Gesetzen, ganz gleichgültig, ob es sich hierbei um Grob- oder Feinstofflichkeit handelt.

Vergleichen wir weiter, so müssen wir erkennen, daß zwischen Fixstern und Planeten in elektrischem Sinne kein Unterschied besteht, denn wir wissen als Bewohner eines Planeten nur zu genau, daß diese nicht etwa negative Elektronen gigantischer Ausmaße darstellen und die Sonne einen Massekern mit positiven Ladungen verkörpert. Vielmehr sagen die Forschungen über die Entstehung der Erde deutlich aus, daß diese vor undenklichen Zeiten, als sie noch weißglühend flüssig war, von der Sonne abgeschleudert wurde und nach Erreichung einer Entfernung, die dem Gleichgewicht zwischen Zentrifugalkraft und Anziehung entsprach, ihren steten Weg um ihre Muttermasse antrat. Die Erde ist, wie alle Planeten, somit ein Teil ihrer Sonne, diese mit allen ihren Planeten und deren Trabanten zusammen eine ursprüngliche Einheit. Warum sollten da negatives Elektron, Massekern des Atoms und dessen positive Ladung zwei verschiedene Arten, also im rein elektrischen Sinn sogar Gegensätze sein! Diese Gegensätze sind nur scheinbar, weil die Begriffsformulierung von Beobachtungen stammt, die als Gegensätze anmuten und bis heute als solche ausgelegt werden. Gemeint sind die elektrostatischen Vorgänge.

Wird ein isoliert aufgehängtes Metallkügelchen mit einer Ladung versehen, die reibungselektrisch erzeugt wurde, und ein zweites derartiges Kügelchen, welches nahe dem ersten hängt, mit einer Ladung desselben Ursprungs behaftet, so stoßen beide Kügelchen einander ab. Erhält das zweite Kügelchen jedoch eine Ladung anderen Ursprungs, so findet Anziehung statt. Wir mußten daher lernen, daß gleichnamige Elektrizitäten einander abstoßen, ungleichnamige aufeinander Anziehung ausüben. Es müßten also auch die negativen Elektronen, die das Elementarquantum negativer Elektrizität darstellen, anf die positiven Ladungen (positive Elementarquanten) im Atomkern Anziehung ausüben. Warum sollen es deshalb aber Gegensätze sein!

Ziehen wir wieder den Vergleich mit den Planetensystemen, so ist die Erklärung nicht schwer. Wir können uns unschwer vorstellen, daß ein jedes Atom irgendwann nur aus einer einzigen Masse bestanden hat und daß diese Masse ebenfalls weißglühend war. Durch Zentrifugalbewegung wurden dann Teile abgeschleudert, die Elektronen. Diese bewegten sich solange von dem Kern fort, bis wiederum das schon vorher geschilderte Gleichgewicht erreicht war und die gleichmäßige eliptische Bewegung um den Kern einsetzte. Da jedoch Elektronen feinstofflicher Art sind, können wir uns auch vorstellen, daß für das Atom nicht Weißglut, sondern eine andere, für diese besonderen Verhältnisse gültige Beschaffenheit erforderlich ist. Als Ergebnis bleibt jedenfalls, daß die negativen Elektronen Teile des Ganzen sind, also mit Kern und damit auch den positiven Ladungen eine Einheit bilden. Es ist demnach der selbständige Charakter entgegengesetzter Elektrizitäten abzuleugnen. Und gehen wir einen Schritt weiter, so können wird positive Ladung und Massekern einander gleich setzen und diese Ladung lediglich als eine Funktion der grobstofflichen Masse betrachten.

Speichert man mittels geeigneter Hilfsmittel ungleichnamige Elektrizitäten in bezw. auf zwei Metallkugeln auf, die in einiger Entfernung einander gegenüberstehen, so wird schließlich die Aufladung so stark, daß von der einen zu der anderen Kugel ein Funken überspringt. Es wird also die zwischen den beiden Kugeln, Pole genannt, befindliche Luft für einen Augenblick zum Glühen gebracht, also Wärme erzeugt. Die Ladungen sind jedoch sofort mit diesem Effekt verschwunden, sie haben sich also vereinigt, und als Produkt ist Wärme entstanden. Und überall, wo positive und negative Elektrizität vorhanden ist, suchen beide einander zu vereinigen, um irgend einen Effekt zurückzulassen, seien dies elektrochemische Vorgänge, Wellen, Wärme, Bewegung und vieles mehr. Wir beobachten also, daß bei der Vereinigung beider Elektrizitäten Energie frei wird. Es konnte aber noch nirgends festgestellt werden, daß sich beide in der Mitte treffen, also daß z. B. bei der Entladung der Kugeln von beiden Funken nach der Mitte springen, sondern immer fließt die Elektrizität von dem negativen zum positiven Pol, gleichgültig, um welchen Vorgang es sich handelt. Also negative Ladung, Elektronen, strömen zu einem positiv gearteten Massepunkt.

Wir sprachen eingangs von dem Energieinhalt der Atome. Wir kennen ihn durch die Untersuchungen an den radioaktiven Elementen. Es zerfällt ein Element nach und nach in der Weise, daß ein Element mit einem niederen Atomgewicht resultiert unter gleichzeitiger Abspaltung von Helium, Freiwerden von Wärme und Entsendung von Strahlen besonderer Art. Wesentlich ist für unsere Betrachtungen, daß bei dem Abbau eines Atoms Wärme frei wird, die vorher in dem ursprünglichen Atom geschlummert hat. Da man weiter weiß, daß z. B. das Radium viel mehr Elektronen und positive Ladungen enthalten hat, als die Zerfallsprodukte zusammen, liegt der Schluß nahe, daß diese Wärme durch die Vereinigung der am Ende fehlenden Elektronen und positiven Ladungen entstanden ist. Wollen wir uns so ausdrücken, wie wir vorher die positive Ladung formuliert haben, so müssen wir annehmen, daß Wärme durch endgültige Vereinigung negativer Elektronen mit dem Massekern entstanden ist.

Was ist denn überhaupt Wärme? Wir haben gelernt, daß Bewegung Wärme erzeugt. Umgekehrt kann Wärme Bewegung erzeugen. Wenn nun die Wärme wiederum aus einer höheren Stufe der Schöpfung ihren Ursprung nimmt, so ist hiermit nichts Neuartiges behauptet, denn wir wissen, daß Wärme nur vom wärmeren zum kälteren Teil fließt, niemals umgekehrt. Wovon erzeugen nun diese Wärmeströme Bewegung? In der grobstofflichen Welt ist uns diese Tatsache sehr geläufig. Die kinetische Gastheorie lehrt uns, daß bei zunehmender Wärme der Druck eines in einem bestimmten Raum eingeschlossenen Gases zunimmt, und daß diese Druckzunahme lediglich eine Funktion der erhöhten Bewegung der Gasmoleküle darstellt. Da die Moleküle jedoch aus Atomen bestehen, übt demnach die Wärme Einfluß auf die Beweglichkeit der Atome aus. In allerneuster Zeit wurde jedoch in genialer Weise mathematisch bewiesen, daß selbst bei Fortnahme aller äußeren Wärmezufuhr, also bei Erreichung des absoluten Nullpunktes – 273 Grad – die Eigenbewegung der Atome nicht aufhört, daß also der Energieinhalt der Atome unberührt bleibt. Umgekehrt wurde erwiesen, daß es uns niemals gelingen wird, den absoluten Nullpunkt zu erreichen. Soweit das Ergebnis von Berechnungen.

Es steht wieder eine Kluft vor uns, denn auf der einen Seite ist aus den Hauptsätzen der Wärmelehre der absolute Nullpunkt mit streng mathematischer Konsequenz mit — 273 Grad zu errechnen, während andererseits ebenso folgerichtig die Unerreichbarkeit dieses Tiefstpunktes mit der gleichen Mathematik festgestellt wurde. Dieser Gegensatz verschwindet, wenn wir bedenken, daß diese Berechnungen aufgrund angestellter Versuche mit grobstofflicher Materie durchgeführt wurden und wir den absoluten Nullpunkt eben wegen seines Ausdrucks eines Nichts in die feinstoffliche Welt verlegen, also behaupten, daß er eine Eigentümlichkeit der Feinstofflichkeit ist. Wir hätten hiermit eine jedem naturwissenschaftlich Gebildeten leicht vorstellbare Grenze von Feinstofflichkeit und Grobstofflichkeit gezogen. Präzise ausgedrückt können wir also sagen, daß am absoluten Nullpunkt die Wärme in die Feinstofflichkeit eintritt.

Gibt es denn in der Feinstofflichkeit auch Wärme? Wir müßten uns eigentlich ob dieser Frage wundern, denn wir erleben es täglich immer wieder, daß die wohltuenden, für unser Erdendasein unentbehrlichen Wärmestrahlen der Sonne über einen Riesenraum hinweg, der von keiner grobstofflichen Materie erfüllt ist, zu uns dringen. Wir wissen weiter, daß mit zunehmender Höhe über der Erdoberfläche die Temperatur mehr und mehr sinkt, weil die Luft zunehmend dünner wird, also in der Raumeinheit immer weniger Moleküle verteilt sind, bis schließlich keinerlei Gasmoleküle mehr vorhanden sind und der luftleere Raum erreicht ist, der außerhalb der die Erde umgebenden Lufthülle das gesamte All erfüllt. Gleichzeitig hat die Temperatur den absoluten Nullpunkt erreicht. Und doch wissen wir, daß die Wärme, die wir hier auf der Erde als solche empfinden, die das gesamte organische Leben ermöglicht, nur infolge der Ausstrahlung der Sonne zu uns gelangt. Es muß also die von uns in der Grobstofflichkeit mit Wärme beobachtete Erscheinung ein sekundärer Effekt sein, denn wenn die Wärme selbst von der Sonne in der hier auf der Erde beobachteten Form zu uns strömte, wäre die logische Konsequenz, daß es mit jedem Kilometer, den wir der Sonne auf dem Riesenweg von hier aus entgegengingen, wärmer werden müßte. Zwischen Wärmequelle und Wärmemündung liegt aber nun eine riesenhafte Zone niedrigster Kälte.

Wir kommen zu der Erkenntnis, daß Wärmestrahlen oder besser die Wärme durch das All übertragenden Strahlen und Wärmeeffekt im grobstofflichen Dasein zweierlei sind. Aus dieser Erkenntnis läßt sich folgern, daß wir die Wärme im feinstofflichen und grobstofflichen Sinn getrennt voneinander betrachten müssen, um in Anwendung auf die erörterten Eigenschaften der Atome die Antwort auf die eingangs gestellte Frage nach Ursprung und Wirken der Kraft in der Stofflichkeit zu erhalten.

Abdruschin hat uns gelehrt, was wir unter Energie im absoluten Sinn zu verstehen haben und wie sie von einer Stufe der Schöpfung in die nächste dringt bis herab in die Stofflichkeit. Hier strömt sie zuerst in der Feinstofflichkeit ein als feinstoffliche Wärme. Diese Wärme finden wir wieder, wenn ein Atom zerfällt, sie ist in ihm enthalten, solange das Atom Bestand hat. Sie hat also feinstoffliche Materie, sogenannte negative Elektronen aus der Masse des Atoms herausgeschleudert, nachdem sie bereits vorher die Bewegung feinstofflicher Art des Atomkerns erzeugt hatte, die ihm die Befähigung gibt, zentrifugal Elektronen abzuschleudern. Kern und Elektronen müssen also von der selben Art sein, mit dem einzigen Unterschied, daß ersterer grobstofflicher, das Elektron feinstofflicher Natur ist. Warum dies so ist, wird in dem nächsten Aufsatz, welcher sich mit der Schwerkraft befaßt, behandelt werden. Jedenfalls besteht die Tatsache, daß mit dem Beginn der Bewegung im Atom auch die Grobstofflichkeit ihren materiellen Anfang nimmt. Es muß daher auch nach dem Zerfall eines Atoms, also grobstofflicher Art, die ursprünglich feinstofflich in dasselbe eingedrungene Wärme infolge der nunmehr gewordenen grobstofflichen Art des Atoms gleichartig empfunden werden, so wie wir Wärme als Effekt in der Grobstofflichkeit immer beobachten.

Ob wir Wärme bei grobstofflicher oder feinstofflicher Art erzeugen, hängt von den Voraussetzungen ab, die wir der Erzeugung zugrunde legen. Wir können mittels Bewegung jederzeit mit dem Thermometer meßbare Wärme erzeugen oder aber Elektrizität. Beiden Produkten ist, 100%ige Umsetzung vorausgesetzt, eine Erscheinung gleich, nämlich die Strömung. Wärme fließt stets vom wärmeren zum kälteren Punkt, also vom grobstofflichsten zum feinstofflichen Teil, als dessen Beginn wir den absoluten Nullpunkt festgelegt haben. Elektrizität strömt vom negativen zum positiven Pol, also vom feinstofflichen Elektron zur grobstofflichen Masse. Wärme und Elektrizität sind also im Prinzip dasselbe, mit dem Unterschied, daß ihre Strömungsrichtung im grob-fein- stofflichen Sinn umgekehrt verläuft. Wir haben Beweise, daß dies richtig ist. Die ganzen Erscheinungen der Thermoelektrizität sprechen dafür. Wird die Lötstelle zweier Drähte aus Kupfer und Wismut erwärmt, so entsteht ein elektrischer Strom, und zwar stellt das Kupfer den negativen, Wismut den positiven Pol dar. Da das Atom des Kupfers ein bedeutend niederes Gewicht als dasjenige des Wismuts besitzt, Kupfer also der Feinstofflichkeit näher steht als Wismut, kann nach vorstehender Behauptung der Stromzufluß nur in dieser Richtung stattfinden. Noch klarer wird dies, wenn der umgekehrte Wärmefluß berücksichtigt wird.

Die Ursache der Kraft ist also in dem Einströmen von Wärme aus einer höheren Stufe der Schöpfung in die nächst niedere zu suchen. Hierbei wird natürlich die Wärme von der Art sein müssen, aus der sie kommt, also bei dem Einströmen in die Feinstofflichkeit von oben herab von einer Beschaffenheit sein, die über der Feinstofflichkeit liegt. In dieser wird sie beim Weiterströmen die Beschaffenheit feinstofflicher Art erhalten, die wir kurzweg mit Elektrizität bezeichnen. Als solche strömt sie dann in die Grobstofflichkeit weiter, in der sie in die uns bekannte Wärme verwandelt wird. Da unter der Grobstofflichkeit keine weitere Stufe der Schöpfung liegt, kehrt sie von hier in ihrem Strömen nach der absoluten Temperatur nach ihrem Ursprung zurück. Ein Kreislauf ohne Ende, dasselbe Gesetz von der Erhaltung der Energie im absoluten Geschehen, das wir engherzig bisher nur für die uns direkt wahrnehmbare Welt gelten lassen wollten. —

1) 
„Das Gesetz der Wechselwirkung im geistigen und materiellen Geschehen“. „Der Ruf“, 1. Jahrg., Heft 3 und 4, Seite 129 ff. (1927)

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