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27. Rückfall in alte Fehler

Die Frage, was geschieht: „Wenn nach Gebetserhörung ein Mensch wieder in seine alten Fehler zurückfällt?“ ist schon vielfach beantwortet, wenn man meine Vorträge aufmerksam studiert.

In den meisten Fällen bringt es der Mensch leider nur in ernster Not fertig, mit ganzer Inbrunst zu seinem Gott zu beten. Ist die Not vorüber, so werden die Gebete schnell flacher, nebensächlicher, und oft hören mit Erfüllung auch alle Vorsätze wieder auf, die der erst so dringend Bittende hatte, weil „andere, notwendigere Interessen“ an ihn herantreten. Alles wird wieder selbstverständlich, alltäglich, minderwertig. Die Gedanken sind anders eingestellt, auf Äusserliches, Irdisches.

Aber das ist ein altbekannter Vorgang, der schon vor Jahrtausenden nicht anders war als heute.

Krankheit zum Beispiel gibt dem Menschen Zeit zum Nachdenken, die er später nicht mehr zu haben glaubt, nur weil er sich wieder zu viel davon ablenken lässt. Manchmal von recht nebensächlichen Dingen. Nie wird er so ehrlich sein, zuzugeben, dass er einfach nicht anders will!

Bleiben wir einmal bei Kranken. Irgend ein Kranker weiss, dass es zu Ende gehen muss, auch wenn es noch lange währen kann. Dass seine Gedanken unter vielleicht quälenden Schmerzen ernster werden im Hinblick auf das Ende der Krankheit, und damit auf das Abscheiden, ist selbstverständlich. Ebenso, dass er dabei seelisch weich und mürbe wird. Es erwachen wohl auch alle möglichen Gedanken und gute Vorsätze, darüber, wie ganz anders er sein Leben einstellen würde, wenn er allem Erwarten entgegen von den Schmerzen noch einmal befreit sein könnte, und ... noch nicht zu sterben brauchte. Ganz schüchtern, wie ein unwahrscheinliches, grosses, unverdientes Glück leuchtet eine derartige Möglichkeit in weiter Ferne auf.

Solche Gedanken geben aber verborgene Wünsche wieder, und sind oft innigere Gebete, als direktes Flehen um Gesundung, weil sie in derartigen Lagen wirklich rein und demutsvoll sind.

Wird einem solchen Menschen nun zur Überraschung Vieler eine Gnade unverhofft er Besserung zuteil, so geschieht es oft, dass mit der allmählichen Kräftigung des kranken Körpers auch die früheren Fehler wieder auferstehen! Und dann kommt das, was schon so oft geschah, und was noch oft geschehen wird: Der Mensch glaubt zwar von sich, dass er die neuen Wege geht, die er sich vorgenommen hat, in Wirklichkeit sind es jedoch die alten Wege wieder, nur in neuer Form. Die Macht des freien Willens wird dabei zum Fluche statt zum Segen.

Mit jedem Wiederabwärtsgleiten verengt sich auch naturgemäss der Horizont seines Begreifens, sodass er niemals dieses Abwärtsgleiten sehen kann, und Anderen nicht glaubt, die ihn zu rechter Zeit noch darauf aufmerksam zu machen suchen, und plötzlich ist er stärker schuldbeladen als zuvor. Es sind dies solche Fälle, wo es besser war, dass Hilfe niemals kam. Deshalb bringt die Erhörung einer Bitte nicht für jeden Menschen unbedingten Segen!

Für solche wortbrüchig zu Nennende kommt aber nun kein Blitzstrahl strafend aus der Höhe, ebensowenig wird er schleunigst wieder krank und stirbt. Nur naiver, unwissender Sinn erwartet solche Dinge. Das würde ja ein Willkürsakt des Schöpfers sein, entgegen seinen eigenen Gesetzen. Gab er in seiner Gnade die Genesung oder Besserung, so wurde diese Hilfe in natürlichem Geschehen, ganz im Rahmen der vollkommenen Gesetze. Nichts anderes dann. Der Schöpfer kann und wird nicht ohne Weiteres diese Gesundung oder Besserung fortnehmen, nur weil die Hilfe als Geschenk ein Mensch erhielt, der hinterdrein durch seinen freien Willen und die alten Fehler zu einem Unwürdigen wurde. Erneutes Kranksein wird dann nur erfolgen durch eine neue, körperliche Ursache. Es sei denn, dass noch von der alten Krankheit ein Rest übrig war, der wiederum zu neuer Tätigkeit ersteht.

Es wäre deshalb falsch, bei derart vorkommenden Fällen etwa Ungerechtigkeit des Schöpfers darin zu erblicken, oder gar zu denken, dass die Besserung auch sonst gekommen wäre, und gar keine besondere Begnadung war. Noch schlimmer aber ist es, in dem Wahn zu leben, dass das weitere Wohlbefinden ein Beweis dafür sei, dass dieser Mensch den rechten Weg einhalte!

Das Letzte birgt die grösste der Gefahren! Ein Selbstbetrug, so schön, beruhigend, dass ihn viele Menschen gern sich vortäuschen. Des Menschen Schuld dabei kann jahrelang unfühlbar sein, vielleicht sogar bis er hinübergehen muss. Dann wird er allerdings sehr schnell erkennen, was er tat. Es sind bedauernswerte, nicht immer verdammenswerte Menschen.

Wie aber hier bei Krankheit, ganz genau so ist es auch bei anderen Gebetserhörungen, wie überhaupt bei jeglichem Geschenke aus der Höhe! Auch wenn ein Mensch schon mit Geburt oder erst zu bestimmter Zeit eine besondere Befähigung erhalten hat, zu einem Zweck, den er nicht recht erfüllt, so wird ihm die Befähigung dann nicht sofort genommen. Sie kann jedoch nicht den Aufschwung erhalten, den sie auf rechtem Wege sonst erreicht hätte.

Auf jeden Fall ist sie nach jener Richtung hin sehr stark verdunkelt und verwischt, wozu sie eigentlich gegeben war. Diese Unfähigkeit darin löscht aber nicht gleichzeitig die Sehnsucht aus, sich nach dem hohen Ziele hin noch zu betätigen. Wenn dazu nun noch die Verengung des Begriffsvermögens kommt, so gibt das ein Gemisch, welches viel Schaden und Verwirrung anrichtet. Ein solcher Mensch glaubt unbedingt, ganz in Erfüllung seiner Aufgabe zu stehen, und auch den rechten Weg zu gehen, ebenso etwas darin zu können. Und doch ist alles falsch.

Dem so Begnadeten und nicht Erfüllenden fehlt dabei jede Hilfe aus dem Licht, dem er sich selbst verschloss, und damit auch die notwendige Führung. Das Selbst- und Besserwissenwollen nützt ihm nichts. Es wird für ihn zum ärgsten Fallstrick seines Lebens. Sobald er dann hinüberkommt, muss er Abrechnung geben über alles anvertraute Gut, wie Christus in so vielen Gleichnissen den Vorgang der Auslösung unbedingter Wechselwirkung treffend schildert. —

Vorstehende Erklärungen sollen dem Fragesteller lediglich als ungefähre Richtschnur dienen für seine eigenen Betrachtungen, die er nach seiner Frage doch wohl machen will. Doch alles, was er wissen will, ist schon in meinen Vorträgen deutlich gesagt, er braucht nur jedem Gange des Geschehens recht zu folgen. —

 

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