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10. „Jungfrau“ Maria in der Verheissung

Frage: In Heft 3 ist die unbefleckte Empfängnis erklärt. Die Erklärung steht aber im Widerspruch mit der Verheissung, die ausdrücklich darauf hinweist, dass der Heiland von einer Jungfrau geboren werden sollte.

Antwort: Zwischen dem Artikel in Heft 3 und der Verheissung ist kein Widerspruch. Den Widerspruch bringt lediglich die falsche Deutung des Ausdruckes „Jungfrau“ in der Verheissung. Wenn diese von einer Jungfrau spricht, so nimmt sie nicht einen engeren Begriff an, noch viel weniger die Anschauung eines Staates, sondern es kann sich nur um einen grossen Menschheitsbegriff handeln.

Verengte Anschauung müsste die Tatsache feststellen, dass eine Schwangerschaft und eine Geburt an sich schon, ohne dabei an die Zeugung zu denken, die Jungfrauenschaft in gewöhnlichem Sinne ausschliesst. Die Verheissung aber meint solche Dinge nicht. Es ist damit gesagt, dass Christus unbedingt als erstes Kind einer Jungfrau geboren werden wird, also von einem Weibe, das noch nie Mutter war. Bei diesem sind alle Organe, die zur Entwickelung des Menschenkörpers gehören, jungfräulich, das heisst, sie haben sich in dieser Art vorher noch nie betätigt, es ist aus diesem Leibe noch kein Kind hervorgegangen. Bei jedem ersten Kinde müssen ja die Organe im Mutterleibe noch jungfräulich sein. Nur das allein konnte bei einer so weitausgreifenden Prophezeihung in Betracht kommen, weil jede Verheissung nur in unbedingter Folgerichtigkeit der arbeitenden Schöpfungsgesetze sich erfüllt und in dieser zuverlässigen Voraussicht auch gegeben wird! (Offenbarungen)

Bei der Verheissung ist also „das erste Kind“ gemeint, und deshalb der Unterschied von Jungfrau und Mutter gemacht worden. Ein anderer Unterschied kommt nicht in Betracht, da die Begriffe von Jungfrau und Frau nur durch die rein staatlichen oder gesellschaftlichen Einrichtungen der Ehe entstanden sind, die auf keinen Fall bei einer solchen Verheissung gemeint werden.

Bei der Vollkommenheit der Schöpfung als Werk Gottes ist der Zeugungsakt absolut notwendig; denn die Allweisheit des Schöpfers hat in der Schöpfung von Urbeginn an alles so eingerichtet, dass nichts zu viel oder überflüssig ist. Wer einen derartigen Gedanken hegt, sagt damit gleichzeitig, dass das Werk des Schöpfers nicht vollkommen sei. Dasselbe gilt dem, der behauptet, dass die Geburt Christi ohne normale vom Schöpfer der Menschheit vorgeschriebene Zeugung vor sich ging. Es muss eine normale Zeugung durch einen Menschen von Fleisch und Blut erfolgt sein! Auch in diesem Falle. Und es ist auch so!

Jeder Mensch, der sich dessen richtig bewusst ist, preist den Schöpfer und Herrn damit mehr, als solche, die andere Möglichkeiten zulassen wollen. Die Ersteren setzen damit ein so unerschütterliches Vertrauen in die Vollkommenheit ihres Gottes, dass nach ihrer Überzeugung in den von ihm bedingten Gesetzen eine Ausnahme oder Veränderung überhaupt nicht möglich ist. Und das ist der grössere Glaube! Ausserdem spricht ja auch alles andere Geschehen unbedingt dafür. Christus wurde Erdenmensch. Mit diesem Entschluss musste er sich auch den zur grobstofflichen Fortpflanzung von seinem Vater gewollten Gesetzen unterwerfen, da die Vollkommenheit Gottes dies bedingt.

Wenn darauf gesagt werden soll, das „bei Gott kein Ding unmöglich ist“, so befriedigt eine derart verdeckende Erklärung nicht; denn in diesem Ausspruche ruht wieder ein ganz anderer Sinn, als es sich viele Menschen in ihrer Bequemlichkeit vorstellen. Es brauchte ja auch nur gesagt werden, dass Unvollkommenheit, Unlogik, Ungerechtigkeit, Willkür und vieles andere bei Gott unmöglich ist, um dem Wortlaute dieses Satzes nach dem gewöhnlichen Begriffe zu widersprechen. Auch könnte man begründen, dass, wenn in diesem Sinne bei Gott kein Ding unmöglich ist, er ebensogut hätte mit einem einzigen Willensakte alle Menschen der Erde gläubig machen können! Dann brauchte er nicht seinen Sohn mit der Menschwerdung dem irdischen Ungemache und dem Kreuzestode auszusetzen. Dieses gewaltige Opfer wäre erspart geblieben. Dass es aber so geschah, zeugt für die Unbeugsarnkeit der von Anfang an laufenden göttlichen Gesetze in der Schöpfung, in die ein gewaltsamer zu irgend einer Änderung durch deren Vollkommenheit nicht möglich ist.

Darauf könnte von blind streithafter Seite wiederum hartnäckig entgegnet werden, dass es Gottes Wille war, wie es geschah. Das ist ganz richtig gesagt, aber durchaus kein Gegenbeweis, sondern in Wirklichkeit ein Zugeben vorstehender Begründungen, wenn man die naivere Auffassung wegfallen lässt und tieferer Erklärung folgt, die alle Aussprüche geistiger Art unbedingt verlangen.

Es war Gottes Wille! Das hat aber mit einer Willkür nichts zu tun, sondern es bedeutet im Gegenteil nichts anderes, als die Bestätigung der von Gott in die Schöpfung gelegten Gesetze, die seinen Willen tragen, und die damit verbundene unbedingte Einfügung in dieselben, die eine Ausnahme oder Umgehung nicht zulassen. Gerade in der Erfüllungsnotwendigkeit zeigt und betätigt sich ja Gottes Wille.

Deshalb musste sich auch Christus zur Ausführung seiner Mission unabwendbar allen Naturgesetzen, also dem Willen seines Vaters, unterwerfen. Es konnte auch unmöglich die in der Schöpfung zur irdischen Menschwerdung vorgesehene Zeugung durch einen Menschen vermieden werden. Dass Christus dies alles tat, beweist sein ganzes Leben. Die normale Geburt, das Wachstum, der auch bei ihm eintretende Hunger und die Ermüdung, die Leiden und zuletzt der Kreuzestod. Allem, dem ein irdischer Menschenkörper unterworfen ist, war auch er unterworfen. Warum soll nun einzig und allein die Zeugung anderer Art gewesen sein, wozu absolut keine Notwendigkeit vorlag. Gerade in der Natürlichkeit wird des Heilandes Aufgabe noch grösser, durchaus nicht kleiner! Ebenso ist Maria deshalb nicht weniger begnadet gewesen in ihrer hohen Berufung.

 

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