50. Der Kreislauf der Strahlungen
Ich muß noch viel erklären von den größeren und großen Wesenhaften, vorläufig noch gar nicht zu sprechen von den kleinen Helfern dieser Großen; denn von den Kleineren und ganz Kleinen gibt es so viele, wie Ihr Euch kaum vorstellen könnt.
Ich möchte oft verzagen, wenn ich mir vorzustellen suche, wie ich dies alles Euch noch mit den verfügbaren Worten der Sprache erklären soll, ohne daß Ihr den großen Überblick dabei verliert, und vor allen Dingen so, daß Ihr die Zusammenhänge trotzdem voll erfaßt.
Gerade die große Einfachheit, die in der für Euch unübersehbaren Vielfältigkeit liegt, macht es so schwer, weil der Erdenmensch immer nur eine ganz bestimmte Anzahl Dinge klar zu überschauen fähig ist und deshalb niemals in die Lage kommen kann, gleichzeitig das Ganze als eins zu erfassen, woraus sich erst die Einfachheit ergibt.
Jede Trennung dabei in verschiedene Teile muß Euch die notwendige Gesamtübersicht erschweren, da jeder Teil davon wieder so groß für sich ist und mit den anderen in Wechselwirkungen so eng zusammenhängt, daß ein wirklich für sich abgeschlossener Teil gar nicht gegeben werden kann, weil es keinen abgeschlossenen Teil in dieser Schöpfung gibt, die an sich ein Ganzes ist!
Und das Ganze kann der Mensch nicht überblicken, er wird es niemals können, weil ihm die Fähigkeit dazu fehlt, da auch er nur ein Teil, und zwar ein sehr kleiner Teil der Schöpfung ist, der über seine eigenen Grenzen nicht hinausgehen kann, natürlich auch nicht im Begreifen.
Dadurch bin ich gezwungen, in Euren Grenzen zu verbleiben, und kann dazu nur Ausblicke Euch geben über oder auf alles das, was Euch unerreichbar bleiben wird und muß. Da nützt alles Mühen nichts.
Wenn Ihr Euch aber endlich werdet in dem Wissen damit abgefunden haben, daß Ihr nicht zu allem in der Schöpfung fähig seid, dann werdet Ihr auch Demut Euer eigen nennen und beglückt sein von dem, was Euch durch meine Botschaft wurde an Erweiterung des bisherigen Wissens.
Ihr werdet Euch dann mit der Gegenwart beschäftigen und Euerer nächsten Umgebung, viel eingehender noch als jetzt, weil Ihr dann alles das noch viel genauer kennen und verwenden lernt durch alle Ausblicke, welche ich geben konnte in Euch Unerreichbares, die aber den engen Zusammenhang mit Euch und allem, was um Euch besteht, genau erkennen lassen.
Und das ist es, was Ihr nötig hattet, um das Gegenwärtige nutzbringend für Euch zu verstehen und auch zu verwerten. Nutzbringend für den Aufstieg!
Die Ausblicke können Euch aufwärts bringen bis zur höchsten Grenze, die Ihr jemals zu erreichen fähig seid. Gerade dadurch, daß ich Euch noch blicken lasse in das für Euch Unerreichbare, vermögt Ihr selbst erst alles das zu nützen, was Euch hier gegeben ist, wovon Ihr vieles noch nicht kanntet.
Wertvoll für Euch ist dieses Wissen der Zusammenhänge Eures Seins mit allem, was noch über jener Grenze liegt, die Euerem Verstehenkönnen durch den Ursprung Eures Geistes immer streng gezogen bleiben wird.
Das ist es auch, was ich Euch mit der Botschaft geben will: Das Wissen der Zusammenhänge! Der ernsthaft Suchende und wirklich ehrlich Wollende wird viel damit gewinnen. Ihr werdet den Wert über alles noch erkennen lernen; denn was die Menschen bisher Wissen nannten, ist kaum der hundertste Teil von dem, was sie eigentlich wissen könnten. Die Menschheitswissensgrenze ist im Verhältnis zur ganzen Schöpfung zwar klein, aber im Vergleich zum jetzigen Wissen doch von einer Euch kaum vorstellbaren Größe, an das Wunderbare grenzend.
Und diese höchsten Grenzen zu erreichen, dazu verhelfen Euch allein die Ausblicke in das für Euch stets Unerreichbare, wenn ich Euch Euere Zusammenhänge damit schildere, sowie die Euerer Umgebungen. Das Wissen davon wird Euch mit der Zeit die Möglichkeiten geben, die Gesetze innerhalb des Teiles Eurer Grenzen ganz genau zu kennen, was ohne diese Hilfe in der Wiedergabe der Zusammenhänge mit Euch Unerreichbarem unmöglich bleiben müßte.
Sucht mich darin jetzt zu verstehen und erkennt, was ich Euch geben will! Greift darin nicht etwa über das Wirkliche hinaus; denn ich will Euch nur das geben, was Euch innerhalb Eurer Grenzen fördern kann und nützt, nicht mehr. Mehr hätte für die Menschheit keinen Zweck!
Deshalb quält Euch nicht damit, alles das zu Eurem Wissen machen zu wollen, was in dem für Euch Unerreichbaren liegt! Das vermögt Ihr nie, und ich spreche nicht zu Euch davon, daß Ihr nun Euer Wissen dahin legen sollt, oder daß Ihr Euch abquält in den vergeblichen Versuchen, alles wirklich und vollständig zu erfassen! Das könnt Ihr gar nicht, dazu gebe ich es Euch auch nicht, sondern Ihr erhaltet es von mir zu dem Zwecke, daß Ihr alle Zusammenhänge kennen lernt, welche von dort aus zu Euch führen.
Wenn Ihr dann später dieses Wissen der Zusammenhänge Eurem zukünftigen Forschen und dem Findenwollen stets als richtunggebend unerschütterlich zu Grunde legt, dann werdet Ihr in allem Können höher steigen und Leistungen vollbringen auf allen Gebieten, die das Bisherige in den Schatten stellen müssen.
Menschen, Eure Meisterwerke sollen dadurch erst noch kommen, die Ihr wirklich schaffen könnt inmitten der Euch festgesteckten Grenzen, die nie übersteigbar sind! Aber die Grenzen sind in Wirklichkeit für Euch so weit, daß Ihr darob beglückt sein könnt und Gott nur danken müßt ob all der Gnade, die er Euch gewährt.
Ihr sollt also auf Grund und Boden allen Menschentums verbleiben in dem Denken und dem Tun, und allen Pflichten Eurem Schöpfer gegenüber. Es wird nicht mehr von Euch verlangt; denn darin liegt das Höchste, was Ihr ihm als Dank darbringen könnt, und alles, was Ihr damit tut, ist auch zu seiner Ehre!
Denn in den größten Leistungen, in denen Ihr als Menschen Meister werden sollt und könnt, liegt ja die Darbietung und Darbringung des Dankes dafür, daß der Schöpfer solches Große auch zu leisten Euch gewährte, durch seinen Willen in der Schöpfung, der seine Gesetze birgt.
Und in den Glanzleistungen ehrt Ihr ihn zugleich auch wieder deshalb, weil die Größe Eurer Werke gleichzeitig die Größe seiner Gnade zeigt! Je mehr Ihr in der Schöpfung aus der Schöpfung heraus wirken könnt, desto deutlicher beweist Ihr damit, wie groß die Gottgesetze darin sind, und welcher Reichtum, welche Gnade darin für Euch ruht.
Ihr ehrt dann Gott in wahrstem und in reinstem Sinne, wenn Ihr freudig schaffend alles nützt, was Euch die Schöpfung bietet; denn das könnt Ihr nur, wenn Ihr deren Gesetze wißt und auch versteht, und dann, vor allen Dingen, wenn Ihr darnach wirklich handelt! Erst dann gibt sie Euch alles, was sie in sich birgt an Schönheit. Sie gibt es freudig und Euch helfend.
Und dann, wenn Ihr derart nach den Gesetzen in der Schöpfung handelt, seid auch Ihr damit schon umgewandelt und ganz anders als bisher. Ihr seid dann Menschen, die Gott wohlgefällig sind, seid Menschen, wie sie immer hätten sein sollen, seid Menschen nach dem Willen Gottes, weil Ihr seine Gesetze lebt!
Es ist dann nichts mehr an Euch auszusetzen. Ihr stehet strahlend und frohlockend in der Schöpfung, überall, wo Ihr auch seid, ob auf der Erde oder irgend einer Ebene und würdet gar nichts anderes mehr tun, als durch die Tat Gott zu lobpreisen; denn solche Werke gleichen einem Lobgesange, der lebendig ist und in allen Gesetzen dieser Schöpfung schwingt.
Das ist ein Ziel, so schön, so herrlich, und dabei für Euch so leicht erreichbar, daß ich mich deshalb bemühe, Euch durch meine Botschaft einen Weg dahin zu bahnen.
Ihr werdet Menschen sein! Schaffende Menschen, denen alles in der Schöpfung zufließt, weil Ihr mit ihr schwingt im Jubel größten Glückes.
Das ist dann Menschensein zur Ehre Gottes! Glücklich sein in wahrstem Sinne ist ja der größte Dank zu Gott, den Ihr ihm geben könnt. Aber damit ist nicht das Scheinglück des faulen Behaglichseins gemeint, das in der trägen Ruhe liegt. Das ist ein Rauschgift für den Geist, viel schlimmer wirkend wie das Opium für Euren Körper.
Ihr aber werdet dieses wahre Glück erreichen; denn Ihr tragt das starke Wollen dazu in Euch! Und Ihr sollt der Felsen sein für alle, die sich retten wollen aus der Sturmflut der niederen Leidenschaften und Begierden, die sich jetzt ergießen über diese Erdenmenschheit als die Früchte ihres bisherigen falschen Wollens, bei dem sie zwar sehr oft den Namen Gott im Munde führten, aber niemals ernstlich daran dachten, seinem Willen zu gehorchen, wenn er nicht gleichzeitig auch der ihre war.
Versucht, mein Wollen in dem Sinne richtig in Euch aufzunehmen und entsprechend für Euch zu verwerten, in dem ich es Euch gebe, dann habt Ihr den Kern erfaßt, welcher der Absicht meiner Botschaft tief zu Grunde liegt. Und dann erst könnt Ihr auch den wahren Nutzen davon haben.
Nun wollen wir versuchen, wieder einen Schritt zu gehen in dem Wissen von dem Weben in der Schöpfung.
Ihr steht wahrscheinlich dabei jetzt vor einem neuen Rätsel; denn es ist wohl keiner unter Euch, der es für möglich hält, daß irgend ein Irrtum oder ein Widerspruch in meinen Erklärungen liegen kann. Deshalb betrachtet Ihr so manches aber noch als ungeklärt, was Ihr nicht eindeutig einreihen konntet in einen folgerichtigen Denkungsaufbau, den Ihr ja zum Verstehenkönnen braucht.
Ich sprach von den großen reingeistigen Führern, welche die Tugenden verkörpern, sprach aber auch von den vielen wesenhaften Vermittlern, welche dieselben Tugenden verkörpern. Beide Arten bezeichnete ich als auf die Menschen wirkend in ihren jeweiligen Arten.
Es fehlt Euch hierin noch der richtige Zusammenhang, der Euch ein klares Bild vollständig machen kann, ohne das bisher Gehörte zu verschieben.
An sich ist dies alles mit wenigen Worten zu sagen, doch es ist besser, wenn ich es bildhaft anschaulich zu machen suche, so, wie es tatsächlich ist in seinen Formen.
Ihr wißt, daß vom Lichte aus die Strahlungen sich spalten und in ganz bestimmte Unterarten trennen. In jeder weiteren Ebene nach unten zu wird in der Abkühlung immer wieder eine neue Unterart gelöst, also abgesondert, die unter dem bis an diese jeweilige Grenze noch vorhandenen stärkeren Drucke sich nicht lösen konnte und erst durch diese weitere Abkühlung und den damit verminderten Druck oder Hitzegrad sich zu lockern und selbständig zu machen vermochte.
Eine jede derartige Absonderung oder Loslösung ergibt gleichzeitig auch eine neue Formung der abgelösten Art in einer entsprechenden wesenhaften Gestalt. Das ist ein Vorgang, der sich dem Schöpfungsgesetz entsprechend selbsttätig vollzieht. So entsteht eine ganze Kette mit ihren verschiedenen Seitengliederungen der helfenden und bauenden Wesenhaften, von denen ich zu Euch sprach.
Und alle sind miteinander verbunden, so daß gesagt werden kann: sie reichen sich die Hände.
Diese ganze Kette der Wesenhaften steht nur in dem Gotteswillen. Sie sind Verkörperungen, Knotenpunkte der Strahlungen selbst, die weiterleiten und in ihren ganz bestimmten Arten immer die Spendenden in der Schöpfung sind, welche derart wirkend abwärts strahlend die ganze Schöpfung durchziehen.
Also wohlgemerkt, die Wesenhaften sind die Spendenden der Strahlungskräfte der göttlichen Ausstrahlung, welche dem Drucke gehorchend oder in dem Drucke von oben herab stehend immer abwärts strahlen!
Den Gegenstrom geben die verkörperten Geistigen, welche von diesen Strahlungen empfangen und sie verwertend aufwärts strahlen!
Darin liegt der Kreislauf der Strahlungen durch die Schöpfung! Ihr seid im ersten Augenblick etwas verwirrt und wähnt, daß ein Widerspruch darin liegt, weil wir auch davon sprachen, daß die Urgeschaffenen im Reingeistigen abwärts strahlen auf alle Menschengeister, und Ihr glaubt nun, daß zwei Arten Strahlungen nebeneinander abwärts laufen in der Schöpfung, die wesenhafte und die geistige.
Das ist an sich nicht falsch; denn diese zwei Arten Strahlungen stehen schon nebeneinander, aber es ist ein Unterschied in ihrem Wirken, der den Kreislauf hervorruft.
Ihr wißt, daß ich von den Ausstrahlungen der urgeschaffenen Reingeistigen sprach. Aber die Wirkung dieser Ausstrahlungen ist anders als bei den urgeschaffenen Wesenhaften. Die Ausstrahlung der Wesenhaften ist spendend, weitergebend, vermittelnd, wie ich betonte. Ich habe aber auch schon von Anfang an in meiner Botschaft darauf hingedeutet, daß die Urgeschaffenen im Reingeistigen, also die Reingeistigen, in ihren verschiedenen Arten auf die Menschheit wie Riesenmagnete wirken, also anziehend oder saugend.
Ich kann Euch das Bild dazu erst heute ergänzen, da die anderen Vorträge vorausgehen und erklärend den Boden dazu bereiten mußten. In Wirklichkeit erweitern wir heute nur das bisher Gesagte, von dem Ihr Euch wahrscheinlich ein nicht ganz zutreffendes Bild gemacht habt, wenn von Ausstrahlungen gesprochen wurde, indem Ihr Euch die Ausstrahlungen immer nur abwärts wirkend vorstelltet.
Aber es gibt deren zwei Arten verschiedener Wirkungen. Die Ausstrahlungen gehen zwar bei den urgeschaffenen Reingeistigen auch abwärts, ganz naturgemäß, aber deren Wirkung ist aufwärtsstrebend durch die Anziehungskraft, welche die Wesenhaften nicht besitzen, die nur immer spendend, also gebend sind!
Das Geistige ist fordernd durch die Fähigkeit der Anziehung. Und in dieser Anziehungsbetätigung liegt eigentlich auch allein der sogenannte freie Wille des Entschlusses verankert, wenn Ihr es Euch einmal recht überlegt. Sogar noch mehr als das, es liegt darin auch noch die unbedingt gerechte Verteilung des Lohnes oder der Strafe, die als Folge des Entschlusses auf den Betreffenden kommt!
Denkt einmal ruhig darüber nach und stellt Euch die Vorgänge in allen Einzelheiten bildhaft vor. Ihr werdet darin die erstaunliche Einfachheit der Gesetzmäßigkeit in der Schöpfung plötzlich vor Euch sehen, die unbedingte Klarheit darin, und trotz des gewährten freien Entschlußwollens für das Geistige auch dessen damit verknüpfte, sich in demselben Gesetz auswirkende Gebundenheit an die Folgen.
Eine einzige Fähigkeit des Geistigen wirkt also Vielseitiges aus, so gerecht, so folgerichtig, daß Ihr staunend davor stehen müßt, sobald Ihr es richtig erkennt.
Es ist doch ganz verständlich, daß diese magnetartige Anziehungsfähigkeit des Geistigen im Gesetz der Anziehung der Gleichart immer nur das anzieht, was in der Entschlußfähigkeit gewollt wird, nichts anderes. Und zwar ganz genau, mit allen feinsten Schattierungen und Abtönungen des Guten wie des Üblen! Denkt Euch nur gründlich hinein. Es ist nicht schwer. Ein jeder Mensch muß so viel Vorstellungsvermögen entwickeln können.
Diesem Anziehungsvermögen des Geistigen ist als Gegengewicht beigegeben die Entschlußfähigkeit, die dem Wesenhaften nicht nötig ist, welches nur immer in der ihm jeweils eigenen Art spendet! Das Geistige zieht natürlich auch immer nur das seinem jeweiligen Wollen Entsprechende an, weil jedes Wollen sofort den ganzen Geist erfaßt, durchleuchtet oder durchglüht, worin die Anziehungsfähigkeit erst ausgelöst wird und jeweils entsprechend ersteht.
Die Anziehungsfähigkeit vermag der Geist nicht abzuschütteln; denn sie ist sein eigen oder deutlicher gesagt, das Eigentum oder ein Teil seiner Art. Davon kommt er nicht los. Und als ein anderer Teil der geistigen Art ist bestimmend beigegeben die Entschlußfähigkeit, die das Verlangen oder Wollen ist, welches ebenfalls nicht abzuschütteln ist, weil es helfend wirken soll; denn sonst würde ja das Geistige einfach alles anziehen, was es gibt, in wirrem Durcheinander und würde schwer belastet werden können.
Derartige Fehler sind aber in der Schöpfung ausgeschlossen durch das gerechte Gesetz der Anziehung der gleichen Art, das in seiner Wirkung wie ein großer unbestechlicher Ordnungswächter ist. Verbindet dies nun alles einmal, laßt es vor Euren Augen in Bildern lebendig werden, und Ihr habt viel dabei für Euer Wissen gewonnen. Ihr müßt Euch aber schon die Mühe nehmen und Euch wenn nötig stunden- und tagelang gründlich damit befassen, so lange, bis Ihr es richtig erfaßt habt. Dann ist Euch damit wiederum ein Schlüssel in die Hand gegeben, der viele, fast alle Tore in der Schöpfung zum Verstehen öffnet!
Versäumt dies also nicht! Es ist wichtig zu tun; denn geistig ist ja auch Euer innerster Kern und Euer eigentliches Sein wie Euer Ursprung, und deshalb seid Ihr diesen Fähigkeiten Eures Geistes unterworfen. Diesen Vorgang bezeichneten wir bisher als ein Gesetz.
In Wirklichkeit ist es aber eine einfache Fähigkeit, ein Bestandteil des Geistes, der sich selbsttätig auswirkt und deshalb als Gesetz erscheint!
Streng genommen gibt es überhaupt keine eigentlichen Gesetze in der Schöpfung, sondern lediglich Fähigkeiten, die sich der jeweiligen Art entsprechend selbsttätig auswirken und dadurch, aber auch nur dadurch als unverbiegbare Gesetze erscheinen!
Lernt deshalb Eure eigenen Fähigkeiten kennen, wie auch die der anderen Schöpfungsteile, und Ihr kennt damit die Gesetze, die sich in Wirklichkeit zu einem einzigen Gesetz zusammenschließen, das nur vielseitig in der Wirkung ist. Sobald Ihr tief genug in Euren Erkenntnissen vorgeschritten seid, wird es Euch plötzlich wie Schuppen von den Augen fallen und Ihr steht erschüttert vor der Einfachheit!
Dadurch gibt es zuletzt für Euch überhaupt keine Gesetze mehr, sobald das wahre Wissen eingesetzt hat, sondern mit dem Wissen wird alles nur zu einer weisen Benutzung sämtlicher Fähigkeiten, und damit werdet Ihr dann frei; denn es ist genau so wie Erfüllung sämtlicher Gesetze.
Also denkt Euch jetzt erst noch einmal hinein und sucht das große Pulsieren in der Schöpfung zu erfassen. Ich will deshalb wiederholen:
Das Wesenhafte strahlt und spendet abwärts, das Reingeistige strahlt ebenfalls abwärts, wirkt aber dabei anstatt spendend magnetartig anziehend!
Und da die urgeschaffenen Reingeistigen ihrer Art entsprechend, sich an der obersten Grenze der Schöpfung befinden, und sie auch die stärkste Anziehungskraft im Geistigen besitzen, so wirken sie wie Riesenmagnete auf alles, was geistige Art hat, halten es und lassen das ihrer Art Entsprechende, also in diesem und in allen Fällen immer nur das verarbeitete Gute aus allen Ebenen aufwärts strömen, während von ihnen selbst dann alles wiederum Verarbeitete aufgesogen oder abgezogen wird von dem Göttlichen, dessen Anziehungskraft naturgemäß noch stärker ist.
Und wohlgemerkt, immer nur das verarbeitete Gute wird angezogen nach oben zu, und zwar nur die Strahlungen an sich, die man ja auch das Ergebnis des geistigen Wirkens nennen kann.
Nun fehlt Euch der Begriff für die notwendige Verarbeitung. Die Verarbeitung geschieht allein im Wollen des Geistigen, das ihm zu eigen ist, und das deshalb gar nicht anders kann als unbedingt und stets etwas zu wollen, sei es auch nur in einem inneren Drängen.
Und dieser Vorgang oder die Tätigkeit, wir können es auch Bewegung des Wollens nennen, zieht im Erglühen das der jeweiligen Art des Wollens Gleichartige aus den von dem Wesenhaften gespendeten Strahlungen an.
In der Vereinigung der Wollensausstrahlung des Geistigen mit der diesem Wollen gleichartigen Spende aus dem Wesenhaften wird beides wiederum verstärkt durchglüht, und das durch dieses Erglühen noch enger Verbundenwerdende ergibt eine neue Ausstrahlung anderen und auch stärkeren Inhalts.
Darin liegt die sogenannte Verarbeitung. Und die derart in neuer Verbindung umgeänderten Strahlungen werden angezogen von der nächst höheren Ebene aus und damit emporgehoben, gehen also aufwärts.
Dieser Vorgang wiederholt sich andauernd von Ebene zu Ebene aufwärts gehend, wenn... nicht durch übles Wollen oder durch Lauheit des Geistigen das Aufwärtsstreben unterbunden und abgeschnitten wird, da nur das gute Wollen aufwärtsführend ist.
Lauheit ist Hemmung, da sie nicht die nötige Bewegung aufrecht erhält. Es erfolgt dann ein Stocken in der ganzen Schöpfung. Und das ist es, worin die Erdenmenschheit so gesündigt hat, gesündigt gegen die gesamte Schöpfung, und damit gegen den Willen Gottes, gegen den Heiligen Geist!
Sie brachte ein Stocken in den Kreislauf, der nun erst wieder in die richtige, sogar verstärkte Bewegung gebracht wird und damit alles niederreißt, was sich ihm hemmend bisher entgegenstellte. —
Nicht die Strahlungen des Geistigen von sich aus allein sind es also, die emporführen, darüber müßt Ihr Euch zuerst klar zu werden suchen. Diese einfachen Eigenausstrahlungen sind ja bereits der betreffenden Ebene angepaßt, in der sich das Geistige in seinen Menschheitsverkörperungen jeweils befindet, und deshalb sind sie auch entsprechend abgekühlt und müßten dauernd in der gleichen Ebene verbleiben, wenn nicht das drängende Wollen des Geistigen wesenhafte Spenden oder Strahlungen anziehen und damit gleichzeitig verarbeiten würde.
Auch das geht alles selbsttätig vor sich. Es tritt eine entsprechende Strahlungsverbindung ein, die in der geistigen Bewegung des Wollens einen stärkeren Wärmegrad erhält und dadurch die Anschlußmöglichkeit der Anziehung aus der höheren Ebene gibt, die sich sofort auswirkt.
Das Strahlungskreisen könnt Ihr Euch ungefähr so vorstellen wie den Blutumlauf im Menschenkörper, der ja ein ungefähres Abbild des Vorganges in der Schöpfung gibt.
Die Strahlungsbewegung in der Schöpfung ist also ganz einfach und doch scharf bedingt: Das Wesenhafte strahlt nur abwärts und ist immer nur spendend, gebend. Das Geistige strahlt ebenfalls von sich aus abwärts, ist aber trotzdem aufwärtsstrebend wirkend nach der Schilderung, wie ich sie Euch soeben gab.
Das betrifft selbstverständlich wieder nur die Strahlungen an sich, nicht etwa die persönlich gewordenen Geister, die Menschengeister. Diese finden ihren Weg nach oben oder abwärts durch oder in dem Gesetz der Schwere, das in Wirklichkeit eng mit dem Gesetz der Anziehung der Gleichart verbunden ist und die sich so gut wie ein Gesetz auswirken.
Geht das Streben, also das Wollen und Wünschen eines Menschengeistes nach oben, so bilden die von ihm verarbeiteten Strahlungen, die stets von oben aus angezogen werden, den Weg, die Straße für ihn selbst nach oben zu, auf der er aufwärts schreitet in ganz gesetzmäßiger Weise. Er zieht dabei auch vom Wesenhaften die immer höher und höher gelegenen Strahlungen an, die ihm wie Seile oder Fäden aufsteigen helfen; denn in deren Verarbeitung erhält auch seine geistige Form selbst immer mehr Wärme, die ihn aufwärts steigen, dauernd lichter und leichter, durchglühter werden läßt.
Es sind trotz des engen Zusammenhanges aller Vorgänge immer noch zahlreiche, besondere Nebenvorgänge, die allerdings einer aus dem anderen heraus folgernd bedingt bleiben und miteinander verwoben sind.
Wenn ich Euch das Verständnis dafür aber nicht erschweren will, darf ich die Nebenvorgänge noch nicht berühren. Aber was ich heute sagte, genügt, um Euch schon einen festen Halt zu bieten für das weitere Voranschreiten und spätere eigene Forschen.
Es ist also das Wesenhafte stets nur in dem Willen Gottes spendend, während alles Geistige durch seine Fähigkeit der Anziehung im Wollen stets das eigentlich nur Fordernde und Nehmende verblieb.
Wie ich schon sagte, nimmt der Mensch als geistig seiend immer nur als Gast von dem durch Wesenhafte schon gedeckten Tische dieser Schöpfung. Er nimmt es aber leider eigenwillig fordernd, anstatt freudig dankend in dem Aufblicke zu dem, der ihm das alles bietet. Und darin muß er sich nun ändern, sonst wird er vom Tisch des Herrn, den ja die Schöpfung bildet, fortgerissen von einem Stärkeren, der sich an diesen Tisch nun stellte, dem Gotteswillen selbst, dem alle Wesenhaften jubelnd dienen.
Hierbei will ich noch einen Punkt berühren, der aus dem Vortrag „Weib und Mann“ manchen von Euch wohl Gedanken bringen könnte, die nicht richtig sind. In den Schöpfungsgeschichten der verschiedenen Völker ist vielfach erwähnt, daß Mann und Frau gleichzeitig erstanden sind. In manchen jedoch auch, daß der Mann zuerst erstand.
Wenn auch die einfach bildhaft gegebenen Vorstellungen darüber hierbei gar nicht in Betracht gezogen werden können, da sie je nach den Entwickelungsstufen der einzelnen Völker und Zeiten gegeben wurden, wir hier aber das streng gesetzmäßige, wirkliche Schöpfungswissen behandeln, so findet Ihr trotzdem auch darin keinen Widerspruch; denn durch die Euch bisher geschilderten gesetzmäßigen Vorgänge wißt Ihr, daß natürlich erst das gröbere, rein Männliche, Positive aus dem Wesenhaften ausgeschieden werden oder sich lösen mußte, bevor das rein Weibliche verbleiben konnte!
Dabei wäre also der Mann als zuerst erstanden zu schildern möglich, während aber mit derselben Berechtigung gesagt werden kann, daß damit beide gleichzeitig erstanden. Beide Arten früherer bildhafter Schilderungen sind in dem eigentlichen, großen, sachlichen Geschehen als richtig bezeichnet zu betrachten; denn es kann ja das feinere Geistig-Weibliche oder das geistige Weib wiederum erst erstehen, wenn das grobe Geistig-Männliche sich aus dem Wesenhaften abgesondert hat, sonst nicht.
Es ist also nach jeder Richtung hin betrachtet trotz Verschiedenartigkeit der Bilder dafür in den damaligen Wiedergaben richtig ausgedrückt; denn die Erschaffungsschilderungen betreffen ja nicht das Werden in der gröbsten Stofflichkeit, sondern den Beginn der Schöpfung überhaupt, und dieser setzte in dem Reiche des Reingeistigen ein, an der obersten Spitze der Schöpfung, die sich dann daraus abwärts senkend fortlaufend weiterentwickelte.
Es ist bei diesen Schilderungen wie bei allem, was die Erdenmenschen tun, und wie es auch bei der Schilderung des Geschehens um Parzival und der Gralsburg nicht anders war: Es werden den sich geistig vertiefenden Menschen Eingebungen geschenkt, die sie nicht klar zu erkennen vermögen, und die sie dann einfach bei der an sich deshalb schon verbogenen Weitergabe in ihre jeweiligen Umgebungen, sowie in die ihnen irdisch bekannten Vorgänge, Sitten und Gebräuche zwängen, wobei besonders noch der Verstand nicht versäumt, seinen nicht zu kleinen Teil ebenfalls beizutragen. Daß solches bei den Dingen, die der Erdverstand überhaupt nicht zu erfassen fähig ist, nicht gerade fördernd und klärend wirken kann, sondern entstellend wirken muß, brauche ich wohl nicht besonders hervorzuheben.
Und so erstanden alle derartigen Schilderungen immer nur in leicht oder schwer verbogenen Wiedergaben, an die Ihr als nun Wissende Euch aber niemals zu fest klammern dürft. Sonst bleibt Ihr bald zurück bei dem Verbogenen, und müßt mit ihm zuletzt vergehen, da alles für das Reich der Tausend Jahre gerade gebogen sein muß, wenn es bestehen bleiben will.
Die alten Schilderungen, die an sich schon der genaueren Darstellungen für die neue Zeit jetzt sehr bedürfen, geben auch keinen Widerspruch zu der Tatsache, daß das Weibliche stets die Brücke bildet und verbleibt zu der nächst höheren Stufe in der Schöpfung, und als passiver Teil der spendende, stärkere ist, bedingt und befähigt durch seine besondere Art, die noch einen Teil des zunächst höheren Wesenhaften beibehält und in sich trägt.
Da das Wesenhafte aber stets nur spendend ist, und nicht anziehend, so konnte es trotz seiner höheren Art den Willenssturz des Erdenweibes nicht verhindern. Es ist ja immer nur bereit zu geben dort, wo darnach verlangt wird.
Nun strebet darnach, meine Botschaft richtig aufzufassen und darnach zu handeln.
Ich habe nicht die Absicht, alles bis ins Kleinste bequem zerpflückt Euch vorzulegen; denn Ihr sollt Euch selbst auch regen und müßt das dazu geben, was in Euren Kräften liegt.
Die Grenzen alles dessen, was den Erdenmenschengeistern möglich ist zu denken, zu empfinden und zu tun, kenne ich ganz genau, noch besser als Ihr selbst, und ich erwarte von den Lesern und den Hörern meiner Botschaft und meiner Erklärungen das Höchste, was der Mensch der Nachschöpfung zu leisten fähig ist, wenn sie mir wirklich folgen wollen; denn so ist es richtig und Euch nützlich nach dem Willen Gottes, der Bewegung fordert und das Mitschwingen im Kreisen aller Strahlungen, die durch die Schöpfung ziehen.
Schwinget Euch deshalb dazu auf! Was in den Grenzen Eures Begreifens zu empfangen möglich ist, müßt Ihr tun. Ich überlasse es ganz Euch und gebe nur die Richtung dafür an, erbaue Grundlagen, auf denen Ihr nun weiterbauen müßt und könnt.
Wenn Ihr die eigene Arbeit dabei träge unterlassen wollt, und Euch damit begnügt, allein den Sinn der Botschaft in Euch aufzunehmen, ohne ihn auch richtig zum Weiterbauen zu verwerten, so habt Ihr keinen Nutzen von dem Worte; denn der eigentliche Wert muß Euch dadurch verschlossen bleiben wie ein Buch mit sieben Siegeln.
Nur in Euerer eigenen Bewegung wird sich auch die Botschaft Euch eröffnen und den reichen Segen über Euch ergießen. Werdet deshalb rege in dem Geiste! Ich gebe Euch mit meinem Wort die Anregung dazu!
Nicht als ein Knecht stehe ich unter Euch, Ihr Menschen, der Eure Arbeit übernehmen will, damit Ihr ruhen könnt, sondern ich zeige Euch den Weg, den Ihr zu gehen habt, sobald Ihr glücklich werden wollt, und führe Euch!