47. Lichtfäden über Euch!
Legt nun einmal die Vorträge zusammen, die ich in den letzten Wochen über Wesenhaftes und die allernächste Umgebung des Erdenmenschen gab, in denen ich von dem Wallen und Weben sprach, von dem Ihr stets umgeben seid, und sucht Euch die darin genannten Vorgänge zusammengestellt als ein Bild zu betrachten.
Es ist gar nicht so schwer. Sehr schnell und leicht könnt Ihr die Zusammenhänge untereinander und mit Euch selbst darin erkennen. Setzt nun einmal wie bei einem Zusammenstellspiele in Eurem Vorstellungsvermögen alles in Bewegung, erst in den Einzelwirkungen nach den verschiedenen Richtungen hin nacheinander, und zuletzt zusammenwirkend ineinander, und Ihr werdet sehen, wie klar sich mit der Zeit das Bild lebend vor Euch entrollt.
Versucht dabei zu sehen, wie ein jedes üble Denken oder Wollen schattenartig durch das Weben läuft, mehr oder weniger das Klare trübend und die Schönheit hier und da zerstörend, während reines, gutes Denken oder Wollen leuchtend durch die Fäden zieht, Schönheit und Glanz verbreitend auf den Wegen, die es geht.
Es wird Euch die Maschinerie bald so geläufig werden, daß sie Euch eine Stütze bildet, die Euch nur das Gute denken oder wollen und zuletzt auch handeln läßt.
Sparet die Mühe darin nicht, es wird Euch reicher Lohn dafür, den Euch niemand verkürzen kann. Und wenn Ihr dann das Bild beweglich vor Euch habt, dann nehmt noch etwas dazu auf, das einen Abschluß dafür gibt und einen Rahmen, der des Bildes würdig ist.
Denkt Euch an Stelle einer Decke lauter lichte, zarte Fäden, die über dem „Weben um Euch“ hängen wie ein hauchzarter Schleier, welchem ein köstlicher Duft entströmt, der eigenartig zu beleben und zu stärken weiß, sobald man sich seiner bewußt zu werden fähig ist und darauf achtet.
Es sind zahllose Fäden, welche vielerlei Verwendungsmöglichkeiten in sich tragen und jederzeit bereit sind, sich herabzusenken auf die Stellen, die nach ihnen Sehnsucht zeigen.
Glimmt in dem unteren Getriebe irgendwo ein kleines Fünkchen auf, das eine Sehnsucht, eine Bitte oder starken Wunsch erstehen läßt, so strecken sich sofort die Fäden einer Gleichart diesem Fünkchen zu, verbinden sich magnetartig mit ihm und stärken es, daß es lichter und heller werden kann und dadurch um sich her schnell alles Dunklere und Trübere verdrängt. Und wenn es hoch entflammt, versengt es alle Stellen, die den Strang mit Dunklem oder Üblem noch verbinden, an dem sich dieser Funke zu entwickeln suchte. Dadurch wird dieser Strang sehr schnell befreit von allem Niederhaltenden.
Aber nur lichte, reine Wünsche oder Bitten können die Verbindungen erlangen mit den lichten Fäden, die andauernd über dem Getriebe hängen, welches eine Menschenseele oder einen Erdenmenschen stets umgibt. Dunkles Wünschen findet niemals daran einen Halt, weil es keine Verbindung dazu schaffen kann.
Die Verbindung dieser Fäden, welche aus dem Wesenhaften kommen, erfolgt für jeden Erdenmenschen durch den Mantel oder Körper der mittleren Grobstofflichkeit, den man Astralkörper zu nennen pflegt. Dieser wird von der Seele bei jeder ihrer Regungen entsprechend durchstrahlt. Sind die Regungen der Seele dunkler Art, so finden die bereithängenden lichten Fäden keinen Durchgang für die Hilfe. Erst bei den lichten Regungen kann der Astralkörper so strahlen, daß er sich für die Fäden aus der Höhe ganz selbsttätig öffnet, welche gleicher Art sind als die jeweiligen Regungen der Seele.
So ist dieser Astralkörper der mittleren Grobstofflichkeit das eigentliche Ein- und Ausfallstor der Seele. In Wirklichkeit betätigen sich die genannten Fäden also auf der Ebene mittlerer Grobstofflichkeit, die man die astrale nennt, und wirken durch deren Vermittlung, je nach der Art ihres Erglühens.
Stellt Euch das alles vor. Es ist so einfach und dabei so zuverlässig und gerecht, daß es nie möglich ist, daß irgend ein Gedanke oder Wollen zu dem Guten ohne Hilfe bleiben könnte. So leicht wird es dem Menschengeiste stets gemacht. Zu leicht, als daß er es in seiner sonderbaren Art noch achten würde nach dem Wert, der diesen Vorgängen gebührt, und den sie in sich tragen.
Damit in Eurem Vorstellungsvermögen aber keine Lücke bleibt, will ich Euch auch die Herkunft dieser Fäden zeigen, sonst hängen sie für Euch noch in der Luft, was ja unmöglich ist, weil alles einen ganz bestimmten Ausgangspunkt besitzt in dieser Schöpfung, besitzen muß, und ohne einen solchen nicht sein könnte.
Die Fäden sind die Ausstrahlungen vieler wesenhafter Mittler, welche Euch in ihrem Wirken noch nicht recht vertraut geworden sind, die aber schon von alten Völkern gut gekannt wurden.
Wie Ihr als Menschengeister auf der Erde Sammler und dann Mittler werden solltet für die Weitergabe aller Ausstrahlungen solcher Menschengeister, die gereifter als Ihr auf gehobeneren Schöpfungsebenen sich finden, und diese wiederum dasselbe tun in der Verbindung mit noch höheren und lichteren, gereiften Menschengeistern, bis zuletzt dadurch Verbindung mit dem Paradiese kommt, wo die Vollkommenen, Vollendeten der Menschengeister dieser Nachschöpfung in frohem Schaffen weilen, welche ebenfalls durch eine Mittlerkette bis hinauf zu den Vollkommensten der Urgeschaffenen in dem Reingeistigen die Fühlung haben, so ist es in der gleichen Weise und in gleicher Folge auch bei allen Wesenhaften, welche in der ganzen Schöpfung mit Euch, aber jeweils immer eine halbe Stufe höher als Ihr helfend wirken.
Was davon neben Euch und unter Euch die Tätigkeit entfaltet, ist zum Teil wohl mit Euch auch verbunden, aber nicht in dieser Art. Bleiben wir erst einmal bei den Fäden, die ich nannte.
Die Fäden sind so vielseitig, daß es nichts gibt, worin der Erdenmensch und auch die von der Erde schon entfernte Seele nicht Hilfe, Stärkung, Trost und Stütze finden und erhalten könnte in dem Augenblicke, wo sein Sehnen oder Bitten darnach eine ganz bestimmte Stärke in dem wahren Wollen hat. Nicht früher; denn geformte Worte reichen allein niemals dazu aus, um die Verbindung herzustellen. Auch kein flüchtiger Gedanke.
Heißes, echtes, wahres Sehnen oder Wünschen muß es sein, ohne gedankliche Berechnung, ohne Lohnerwartung, ohne irgend etwas Eingelerntes, das doch nie so recht von Herzen oder aus der Seele kommen kann; denn dazu bindet das geformte Erdenwort bereits zu stark. Das Erdenwort kann immer nur die Richtung für das Wollen einer Seele geben, eine Straße bilden für den Weg, den die Empfindung gehen will, es darf jedoch nie alles sein sollen.
Wenn der Mensch beides nicht vereinen kann, das Wort mit seinem Wollen, wenn er zu sehr an rechte Formung seiner Worte denken muß, so ist es besser, nur zu beten und zu danken oder bitten mit Empfindung ohne Worte! Dann ist es sicher ungetrübt! Das festgeformte Wort trübt viel zu leicht und engt jedes Empfinden ein.
Viel schöner ist es und auch stärker, wenn Ihr Eure Worte dabei fallen lassen könnt und Euch an deren Stelle nur ein Bild geistig erstehen laßt, in das Ihr das Empfinden groß und rein ergießen könnt! Ihr müßt versuchen, was Euch leichter ist und was Euch nicht beengt.
Es ist dann Eure Seele, welche spricht, sobald Ihr die irdischen Worte fallen lassen könnt. Die Seele, wie sie sprechen wird, wenn sie von dieser Erde und auch aus allen Ebenen der Grobstofflichkeit abgeschieden ist; denn dann bleibt das geformte Wort zurück.
Wahrscheinlich werdet Ihr nun innerlich schon wieder fragen, wie es dann kommt, daß Seelen aus der Feinstofflichkeit noch durch Menschen sprechen können, welche medial veranlagt sind, oder daß mediale Menschen solche Seelen sprechen hören, dieses aufnehmen und weitergeben, durch Niederschrift oder den Mund. Ich weiß, so viele derartige Fragen tauchen sofort in Euch auf.
Wenn Ihr jedoch in meiner Botschaft gründlich forscht, da findet Ihr die Antwort schon auf alle solche Fragen, die nichts weiter sind als Zweifel Eueres Verstandes. Nehmet nur richtig auf, was ich Euch sage, dann könnt Ihr Euch auch alles selbst so folgerichtig aufbauen, daß keine Zweifel mehr sich melden werden.
Ich erklärte Euch vor langem schon die Tätigkeit des irdischen Gehirns, das wir einteilten in das Hinter- und das Vorderhirn. Das hintere Gehirn wird von Empfindungen beeindruckt. Es nimmt nur Bilder des Empfindungswollens auf, und leitet diese für das Vorderhirn zurechtgearbeitet an dieses weiter. Das Vorderhirn nun nimmt es auf und macht es irdischer, indem es alles nochmals umarbeitet und entsprechend seiner anderen Strahlungsbefähigung verdichtet und in gröbere Erdstofflichkeit verwandelt. Damit wird es in eine noch engere Form gepreßt, fester gefügt und zu dem Ausdrucke des Erdenwortes neu geprägt.
So ist die Tätigkeit der Hirne dieser Erdenhülle eines jeden Erdenmenschen. Eine weitverzweigte Werkstatt bilden die Gehirne, die ein Wunderwerk sind voll der regsten Tätigkeit. Und weil das Vorderhirn die sogenannte Schwerarbeit verrichtet, also alle ihm von dem hinteren Gehirn übermittelten Eindrücke in schwerere, dichtere Formen überträgt, die durch ihre verstärkte Dichtheit viel enger begrenzt sind, damit sie für das irdische Verstehen deutlich werden, deshalb ermüdet auch das Vorderhirn und es bedarf des Schlafes, während das hintere Gehirn diesen Schlaf nicht zu teilen braucht und ruhig weiterarbeitet. Auch der Körper selbst bedürfte dieses Schlafes nicht, sondern lediglich der Ruhe, des Ausruhens.
Schlaf ist allein eine Notwendigkeit des vorderen Gehirns!
Aber auch das ist leicht verständlich und für Euch begreifbar.
Ihr braucht Euch nur einmal in Ruhe alles folgerichtig zu überlegen. Denkt Euch also: wenn der Körper ausruht, könnt Ihr dabei wach sein und braucht nicht zu schlafen. Das habt Ihr oft schon selbst an Euch erlebt. Ruht aber das vordere Gehirn, das Euch das Denken verschafft, also die Umarbeit der Empfindungseindrücke in gröbere und verengtere Formen und schwerere Dichtheit auswirkt, wenn dieses Gehirn einmal ausruhen muß, nun, so hört natürlich auch das Denken auf. Ihr vermögt selbstverständlich während dieses Ausruhens des vorderen Gehirnes nichts zu denken.
Und nur das Denkenkönnen nennt Ihr hier auf Erden Wachsein, Nichtdenkenkönnen Schlaf oder Bewußtlosigkeit. Es handelt sich dabei nur immer um das sogenannte Tagbewußtsein, das ausschließlich Tätigkeit des vorderen Gehirnes ist. Das hintere Gehirn ist immer wach. —
Nun gehen wir nach dieser Abschweifung wieder zurück zu der Sprache der Seelen, bei denen die enggeformten Worte wegfallen und nur die Bilder bestehen, welche den Begriff zu formen haben. Diese Bilder des Wollens oder Erlebens abgeschiedener Seelen drücken sich den hinteren Gehirnen der Erdenmenschen genau so auf, wenn sie diesen etwas mitteilen, wie deren eigenes Wollen, und seiner Art entsprechend überträgt das hintere Gehirn diese aufgenommenen Bilder sofort zurechtgearbeitet dem vorderen Gehirn, das wiederum seiner Art folgend die empfangenen Bilder verdichtet und im Denken, in Wort oder Schrift zum Ausdruck kommen läßt.
Das ist für manchen medialen Menschen selbstverständlich so, als ob er diese Worte richtig hörte, hervorgerufen wieder durch die Auswirkung des vorderen Gehirnes, das ja auch mit dem Gehör verbunden ist und dessen Eindrücke aufnimmt, um sie entsprechend zu verarbeiten.
In diesen hier genannten Fällen aber, wenn es sich um sogenanntes „Hellhören“ aus der Feinstofflichkeit handelt, strahlt das vordere Gehirn die vom hinteren Gehirn aufgenommenen Empfindungsbilder während der Verarbeitung zu größerer Dichtheit auf umgekehrtem Wege auch zu dem Gehör, das dann in den Wortformen während deren Bildung mitzuschwingen veranlaßt wird, da ja die Verbindung gegeben und auch immer aufnahmebereit ist.
Durch diesen umgekehrten Weg zum grobstofflichen Ohr klingt es dem medialen Menschen dann natürlich etwas anders, weil ja die Art der Schwingungen verschieden ist von denen, die die grobstofflichen Schallwellen erzeugen und das Ohr des schweren Erdenkörpers treffen, das es weiterleitet nach dem vorderen Gehirn.
Es kommt bei diesem Vorgange des Hellhörens nun aber nicht die schwerste, äußere Grobstofflichkeit des Ohres in Betracht, sondern die feinere Grobstofflichkeit. Das könnt Ihr Euch ja denken; denn die äußere und schwerste Stofflichkeit ist viel zu grob und starr dazu, um auf die zarteren von dem Gehirn kommenden Schwingungen zu antworten. Dabei schwingt nur die feinere Grobstofflichkeit, die gleiche Art hat mit der Art der Schwingungen des vorderen Gehirns.
Die Aufnahme- oder Empfangsstellen des äußeren Ohres werden nur von den von außen kommenden, gröberen Schallwellen wirksam getroffen und bewegt.
Ich denke, daß Ihr mir in diesen Betrachtungen leicht folgen konntet, deshalb bin ich darin auch etwas ausführlicher geworden, um Euch alles gut verständlich zu machen. So also ist der Vorgang der Vermittelungen durch Bilder anstatt der Worte, wie es die Seelen aus der Feinstofflichkeit anwenden, um in den Erdenmenschen den Begriff ihres Wollens zu formen.
So ist auch das „Hören“ der lichter und leichter gewordenen Seelen dort von innen heraus! Der Vorgang geht den umgekehrten Weg als in der Grobstofflichkeit mit der durch ihre Dichtheit schützenden, aber auch hemmenden Hülle, deren Schutz in der Feinstofflichkeit nicht mehr nötig ist.
Dadurch könnt Ihr Euch auch leichter den Umstand erklären, daß Seelen, die sich nicht innerlich öffnen, dort taub sind, ebenso blind; denn daß das eigentliche Sehen ein Sehen des Geistes ist, habe ich ja schon in einem früheren Vortrage erklärt.
So mancher spitzfindige, besonders verstandeskluge Mensch, der aber besser nur als erdgehirngebunden bezeichnet werden kann, wird hierbei vielleicht darauf stoßen, daß die Ausdrucksweise verschiedener abgeschiedener Seelen durch ein und dasselbe Medium doch sehr oft auch grundverschieden ist, trotz des gleichen Gehirnes als Werkzeug.
Der Umstand müßte eigentlich mehr darauf hinweisen, daß sie doch noch eine Sprache im Wortausdruck verwenden, um sich verständlich zu machen, namentlich da derlei Kundgebungen auch manchmal in Sprachen kommen, die das Medium überhaupt nicht kennt, wie englisch oder französisch, lateinisch, ebenso japanisch, türkisch und noch anderen mehr.
Das ist jedoch nicht stichhaltig, weil derartige Kundgebungen immer nur aus Ebenen kommen, die noch zu der Grobstofflichkeit zählen, die ja viele Ebenen umfaßt. Dort ist der Vorgang noch der schweren Grobstofflichkeit auf der Erde ähnlich.
Erst in der Feinstofflichkeit, die ganz anderer Art ist als die Grobstofflichkeit, ändert sich mit dieser Art auch die Ausdrucksform der gleichen Schöpfungsgesetze, worauf ich schon mehrfach hingewiesen habe in der Botschaft.
Ihr dürft nicht den Fehler machen, meine Botschaft, die das ganze Schöpfungswerk umfaßt und noch darüber weit hinausgeht, so wie sie ist, in Euere kleine Gedankenwelt pressen zu wollen! Damit kämet Ihr nicht weit; denn ich habe oft Riesenweiten in einen einzigen kleinen Satz gezwängt, um Euch wenigstens ein für Euer Erfassen mögliches abgerundetes Grundbild zu geben, an dem Ihr einen Halt findet, um nicht weiterhin so ziellos durcheinanderirren zu müssen in einem Feld, das nicht einmal den kleinsten Teil der engeren Umgebung von Euch bildet. Um meine Botschaft richtig zu verstehen, müßt Ihr sie verarbeiten!
Zusammenhänge will ich Euch nur vorerst geben, nicht die Einzelheiten! Erst wenn Ihr den großen Zusammenhang einmal feststehend habt, dann könnt Ihr zielbewußt auch in die Einzelheiten gehen, ohne dabei den Zusammenhang verlieren zu müssen.
Je höher Ihr kommt, desto weniger läßt es sich in Worte fassen, zuletzt ist alles für Euch überhaupt nur Strahlung, da hört alles andere auf.
Für Euch, betone ich besonders, also für den Erdenmenschengeist, den formgewordenen Geist der Nachschöpfung! Alles andere, was nicht unter oder neben Euch ist, könnt Ihr ja doch nie erfassen.
Was für Euch Strahlung wird, ist für das Höhere als Ihr noch sichtbar, greifbar und geformt. So geht es weiter, immer höher, bis zuletzt nur noch das Göttliche im Göttlichen alles geformt erkennen kann, bis auf Gott selbst, der auch von Göttlichen nicht zu erkennen ist in seiner Wesenlosigkeit, außer von seinen Söhnen, welche von ihm selbst sind und nicht nur von seiner Ausstrahlung.
Macht Euch das immer wieder klar und nützet das, was ich Euch gebe, immer nur von Euch verarbeitet im Hinblick auf die Gegenwart und Euere nächste Umgebung! Steiget nicht phantastisch mit dem Wissenwollen in die Höhen, wo Ihr doch nichts wirken könntet noch erkennen. Aber die Zusammenhänge damit sind Euch not zu wissen, wenn Ihr richtig gehen wollet dort, wo Ihr Euch jeweils aufzuhalten habt nach dem Gesetz! Und die Zusammenhänge will ich Euch für diesen Zweck vermitteln!
Nun aber wiederum zu unseren Fäden, die über dem Weben hängen, das um Euch herum in dauernder Bewegung ist. Es sind Ausstrahlungen wesenhafter Mittler, die in der großen Kette stehen, welche von oben herab kommt. Von oben abwärts laufend, das dürft Ihr nicht vergessen, sonst verliert Ihr den Zusammenhang. Ich erklärte es nur vorhin aufwärtsgehend, weil ich diesmal bei den Enden der herabhängenden Fäden war, um das Bild damit zu vervollständigen, das wir vor uns auferstehen ließen.
Es sind also ganz verschiedenerlei Arten solcher Fäden. Sie haben ihren Ursprung in der Ausstrahlung der betreffenden Wesen, die die von dem jeweils höher befindlichen Mittler weitergegebene Kraft aufgenommen haben und wieder weitergeben, wobei eine Veränderung in dem Durchströmen sich vollzieht, wodurch die Strahlung der Art angepaßt wird, auf die sie abwärtsführend dann als nächste trifft.
Aus diesen Fäden können Erdenmenschen Stärkungen erhalten für jede Tugend und für jedes gute Wollen! Zu jeder Zeit; denn diese Fäden hängen immer über Euch, bereit und abwartend, daß Ihr Verlangen darnach habt.
Ich will Euch nur einmal von einer Art berichten, damit Ihr wißt, wie diese Vorgänge erfolgen in genauer Einhaltung der Schöpfungsurgesetze, durch deren Auswirkungen selbst.
Elisabeth, Urkönigin der Weiblichkeit, umfaßt in ihrer Vollkommenheit alle Tugenden und Vorzüge.
Von ihr aus gehen nun die ihrer Art entsprechenden Strahlungen weiter abwärts in der Region des Göttlichen und treten auch hinaus in das Reich des Reingeistigen, in dem die vielen Abstufungen aller Urgeschaffenen sich finden.
Bei jeder Stufe abwärts spalten sich die Strahlungen in einzelne Bestandarten, die sich im Wesenhaften ohne weiteres verkörpern als Nachbildungen ihres Ursprunges, also als Nachbildungen von Elisabeth, dem Ausgangspunkte dieser Strahlungen. Dieses geschieht im Wesenhaften und im Geistigen, da von der Urkönigin beide Arten Strahlungen ausgehen, die sie in sich vereinigt hält.
Ihre Formen bilden sich genau nach der jeweiligen ganz bestimmten Einzelart der Strahlungen, die sie verkörpern und selbst sind. Damit treten natürlich auch verschiedene Abweichungen in dem Aussehen oder der Erscheinung der Nachbildungen auf, die immer klar und eindeutig das ausdrücken, was die betreffende Strahlungsart enthält und wirkt.
So werden zuletzt immer mehr der Einzelarten, welche sich verkörpert zeigen. Sie wurden von den alten Völkern einst als Göttinnen und Götter bezeichnet, weil diese Menschen damals noch nicht weiter schauen konnten und die Mittlerinnen dieser Strahlungen schon als die eigentlichen Ausgangspunkte dachten und sie deshalb für die Höchsten hielten, die es gab.
Wir finden deshalb von den Menschengeistern ausgehend, einmal in umgekehrter Richtung jetzt nach oben zu gedacht, viel solcher Mittlerinnen in dem Wesenhaften und auch Mittler. Durch sie kann jeder Erdenmensch alles erhalten, wenn er nur in Reinheit sich nach etwas davon sehnt. Die Keuschheit, welche allerdings ganz anders ist, als Menschen sich erdachten, die Treue, Fruchtbarkeit, Wahrhaftigkeit, die Anmut, die Bescheidenheit, den Fleiß (in dem Gesetze der Bewegung schwingend) und vieles mehr. Für jedes Einzelne ist eine Mittlerin für alles Weibliche verkörpert, wie es auch Mittler gibt für alles Männliche, zum Beispiel für die Kraft, den Mut, die Unerschrockenheit, Gewandtheit, echtes, reines Herrentum und alles andere, welches zu nennen hier nicht nötig ist, weil ich Euch nur ein ungefähres Bild davon entwickeln will zu besserem Verstehen dessen, was ich heute gebe.
Von jedem dieser Mittler, die durch Spaltungen der Einzelteile nötig wurden, gehen diese Fäden aus, die ich Euch schildere. Und jeder dieser Mittler hat auch wiederum sehr viele Helfer, welche um ihn sind und in den Ausstrahlungen sich betätigen. Es ist ein frohes Wogen, das in allem diesem Wirken liegt!
Doch seht Ihr Euch die Fäden heute an, in der jetzigen Zeit, so öffnet sich den Blicken ein trostloses Bild; denn viele dieser Fäden, ja, der größte Teil davon, hängen herab, ohne Verbindungen zu finden bei den Erdenmenschen. Lose flattern sie umher, ganz ungenützt, nicht aufgenommen von den Stellen, denen sie in der helfenden Liebe zugedacht gewesen sind.
Die so hängenden Fäden zeigen Eure Schuld, Ihr Erdenmenschen, wie so vieles andere schon Eure Schuld hinausschreit in die Schöpfung und hinauf zum Schöpfer, der Euch so mit seiner Liebe bisher überschüttete, und der es in den Heiligen Gesetzen Euch so leicht machte, die Wege genau zu erkennen, die Ihr gehen solltet!
Wie sehr müßt Ihr Euch schämen, wenn dann das Erkennen kommt! Ihr Menschen seid diejenigen und die einzigen, die das Erhaltene nicht richtig weitergeben und in diesem Falle auch als Mittler vollständig versagten, weil Ihr darin schon lange nicht mehr zu empfangen fähig seid.
Es ist darüber nicht viel mehr zu sagen. Traurig stehen alle Mittler in dem Wesenhaften, die mit Euch, Ihr Menschen, in Verbindung sind. Anklagend heben sie die Fäden hoch, die ihnen ebenfalls in der Benutzung durch die Erdenmenschen Wechselströmung bringen sollten, die die Einseitigkeit des Nurausstrahlens farbenprächtiger beleben und dadurch noch gewaltiger und segenbringender erstarken und erglühen lassen. Sie sind vertrocknet an den Enden und verkümmert.
Nur jene Mittler, die mit Tieren, Pflanzen und den Steinen in Verbindung sind, die stehen fest und freudig noch; denn ihre Strahlungsfäden sind gestrafft in dem wechselnden Kreisen durch das Geben und das Nehmen, das auch darin liegen muß, dem Schöpfungsgesetz froh gehorchend, dankend, daß die Möglichkeit dazu gegeben ward in der All-Liebe Gottes, die sich darin zeigt.
So habt Ihr durch das falsche Denken, das Ihr pflegtet, einen häßlich aussehenden, schädigenden Riß gezogen in dem Bild, das jenen Teil des Schöpfungswebens zeigt, welches mit Euch sehr eng verbunden ist. Unschönes breitet Ihr um Euch, Ihr Menschen, wo Ihr geht und steht. Wohin nur Euere Gedanken reichen konnten, dort zerstörtet Ihr die Harmonie, damit die Schönheit und auch das gesetzmäßige Reifenkönnen. Viel habt Ihr zu verantworten und auch zu sühnen!