29. Kastengeist, Gesellschaftswesen
Das dauernd angefeindete Gesellschaftsklassenwesen und der Kastengeist hat seinen Ursprung in der einfachen Empfindung der Wirkung eines der Schöpfungsgesetze: der Anziehung der Gleichart!
Es war einer der größten Fehler der Menschheit, daß sie dieses Wirken viel zu wenig oder so gut wie gar nicht beachtete und deshalb zahlreiche Irrtümer erstehen ließ, die zu einem großen Durcheinander führen müssen und zuletzt zu einem völligen Zusammenbruch!
Empfunden wurde das Gesetz von allen Menschen, was aber höher steht als das rein grobstoffliche Wissen, nicht unmittelbar mit irdischer Erwerbsmöglichkeit eng zusammenhängt, das wird von ihnen viel zu oberflächlich und zu nebensächlich angesehen. So wurde damit auch das Wichtigste für eine Grundlage harmonisch aufsteigenden Erdenlebens nie erkannt, noch weniger durch richtige Verarbeitung in die Grobstofflichkeit verwoben, also in das Erdenalltagsleben! Und es muß verwoben werden in das Leben dieser Erde, da sonst niemals Harmonie erstehen kann, solange auch nur eins der Schöpfungsurgesetze von den Menschen unverstanden bleibt und dadurch in dem grobstofflichen Leben arg verbogen oder ausgeschaltet ist.
Alle alten Völker haben Einteilungen der verschiedenen Gesellschaftsstände oder Bildungsklassen schon geführt, weil sie die Notwendigkeit unbewußt erkannten, weit besser noch als heute.
Seht Euch doch um! Wo sich nur einige der Menschen irgendwie zusammenfinden, wirkt sich auch das Gesetz sehr schnell und sicher aus in einer Form, deren Gestaltung stets das freie Wollen dieser Menschengeister zeigt, weil ja das Geisteswollen allen Formen seinen Stempel aufzudrücken fähig ist, gleichviel, ob dieses Wollen voll bewußt oder in unbewußter Art geschieht. Es wird somit die Form auch stets die Reife oder Unreife des Geistes sichtbar an sich tragen.
Laßt nur einmal fünf Menschen oder auch nur drei sich irgendwie zusammenschließen, sei es zu einer Arbeit oder dem Vergnügen, sehr bald wird das Gesetz der Anziehung der gleichen Art zwei Gruppen darin bilden, wenn auch nur im Geschwätz oder im Austausch ihrer Ansichten. So etwas muß doch in der andauernden Wiederholung schon seit Jahrmillionen einen Grund erwarten lassen, welcher tiefer liegt als nur eine gewohnheitsmäßige Betätigung zu zeigen.
Aber auch aus diesem augenfälligen Geschehen zog man nur ganz oberflächliche und im Verhältnis zu dem Ernste leichtfertige Schlüsse, zu begrenzt, da sie von dem Verstand geformt wurden, der immer nur die letzten, groben Ausläufer der eigentlichen Wirkungen begreifen kann, niemals aber bis in das Außerstoffliche zu folgen fähig ist, weil er ja selbst nur in der Grobstofflichkeit seinen Ursprung hat. Und in dem Außerstofflichen gerade liegt der Ursprung aller Kraft und aller Schwingungen, welche die Schöpfungsarten unentwegt durchziehen.
Was also auch auf Grund dieser Beobachtung durch den Verstand auf Erden hier zur Form geschaffen wurde, es fehlt darin das eigentliche Leben, die Beweglichkeit! Es wurde unrichtig und ungesund durch Starrheit des grobstofflichen Systems, welches bei jeder Einrichtung erstand und alles Lebende in tote Formen preßte.
Dem Menschen geht es dann wie einer Pflanze, die aus ihrem ursprünglichen Boden ausgerissen wird und in dem dafür neu gebotenen nicht mehr gedeihen kann, weil dieser ihrer Art nicht mehr entspricht. Sie muß verkümmern, während sie in rechtem Boden voll erblüht wäre und reiche Früchte hätte bringen können, ihrer Umgebung in der Schöpfung nur zum Nutzen und sich selbst zu reinster Freude und zu andauernder Umsetzung der Kraft.
In diesem großen Fehler ruhet stets der Keim für den Zusammenbruch.
Bei dem Ausdruck Kastengeist braucht niemand auf ein ganz bestimmtes Volk zu zeigen; denn alle Völker haben ihn besessen! Er muß sich dort entwickeln, wo Menschen sind, doch wird er immer falsch erstehen, solange die Gesetze in der Schöpfung unerkannt verbleiben wie bisher.
Und dieses Falsche mußte Neid und Haß erzeugen, einen Drang, Bestehendes zu brechen. Der unbewußte Drang erwuchs gesetzmäßig zur unheilvollen Woge, die als Blüte bei dem Ringschluß des Geschehens Umsturz brachte, weil es gar nicht anders möglich war.
Darin zeigt sich als Frucht das Unwahre im bisherigen Bau des menschlichen Zusammenlebens auf der Erde, zeigt alle Stellen, wo die Schöpfungsurgesetze nicht beachtet wurden oder wissentlich verbogen. Es mußte zu den Auswirkungen kommen, weil das nun eindringende Licht auch alles Unrichtige bis zur höchsten Höhe treibt, damit es dann in Überreife selbst zusammenbrechend nun den Boden gibt zu neuem Aufbau nach dem Willen Gottes, der in den Gesetzen dieser Schöpfung schon von Anbeginn verankert wurde und nicht ohne üble Folgen umgebogen oder überwuchert werden kann.
Es ist die Ernte aller Saat, welche seit Menschenwirken ausgestreut wurde in deren Wollen. Die Ernte alles Rechten wie auch alles Falschen, gleichviel, ob dieses Falsche nun aus Bosheit oder nur aus Nichtwissen der göttlichen Gesetze in der Schöpfung einst erstand. Es kommt zur Blüte durch verstärkte Kraft des Lichtes und muß offen seine Früchte zeigen, die von den Urhebern und Anhängern, auch von den Nachläufern nunmehr bei diesem Endgericht als Lohn und Strafe im Zurückströmen der Wechselwirkung hinzunehmen sind!
Die unseligen Feindschaften und Spaltungen der zahlreichen Parteien sind nicht Folgen eines falschen Staatsaufbaues, sondern lediglich die Fortsetzung der falschen Klasseneinteilung, welche in ihrer Starrheit und Verbogenheit niemals zu Harmonien führen konnte in der Menschheit dieser Erde!
Nehmt dazu noch das Schöpfungsurgesetz notwendiger Bewegung, dann werdet Ihr erkennen, daß der behäbige, ruhige Mittelstand den größten Schaden mit davon zu tragen hatte. — Es war nur Auslösung des notwendigen Urgesetzes der Bewegung!
Behäbigkeit geht Hand in Hand mit Dünkel und mit Trägheit in dem Geiste: Beides hemmt die geistige Bewegung ebenso wie Ansehen und Macht, was nur zu leicht den Hochmut nach sich zieht, wie es in den oberen Klassen viel zu finden war. Das alles hemmt, verlangsamt geistige Bewegung, während es einseitig die Verstandesarbeit fördert.
Verstandesarbeit aber ist nicht gleichzeitig auch geistige Bewegung! Es liegt darin ein großer Unterschied.
Aber der Neid und Haß unterer Schichten greift viel tiefer ein. Er trifft in seiner Glut Empfindung und damit den Geist. So steigert er die geistige Bewegung, auch dort, wo diese Menschen körperlich zu Nichtstuern gehören!
Doch da die bis ins Fieberhafte gehende Bewegung ebenso gegen das Schöpfungsurgesetz verstößt wie die zu langsame, so mußte die Disharmonie zuletzt hereinbrechen wie aufgepeitschte Meereswogen, der treibenden und selbsttätigen Auswirkung des Urgesetzes ganz genau entsprechend! Es konnte gar nicht anders kommen!
Ich spreche hier absichtlich von der oberen, der mittleren und von der unteren Gesellschaftsklasse, weil die Verteilung grundlegend so war. Und darin lag das Falsche. Nicht unter- oder übereinander sollen diese an sich notwendigen Klassen wirken, sondern nebeneinander, jede Klasse vollwertig für sich als eine Art, die unentbehrlich ist und in der Schöpfung reifen soll zu voller Blüte und zur Frucht, um Großes, Größtes zu vollbringen auf dem Boden ihrer ganz bestimmten Art, welcher allein dazu befähigt und die Kräfte bietet!
Seht doch die Einzelrassen auf der Erde an, Ihr Menschen! Daraus könnt Ihr vieles lernen. In sich selbst kann jede Rasse sich veredeln, reifen, groß und stark werden, doch durch Vermischung zweier Rassen werden nur die Mängel, Schwächen und die Fehler fortgepflanzt der beiden Rassen, die sich mischten, und ergeben in den Früchten mit nur wenig Ausnahmen maßlose Steigerungen aller Fehler, selten etwas Gutes!
Nehmt das als Wink der Schöpfung, richtet Euch in Eurem grobstofflichen Alltagsleben auf der Erde darnach ein. Ihr habt auf Erden hier ein grobstoffliches Kleid, den Erdenkörper, dem Ihr Rechnung tragen müßt; denn darin ruht auf Erden hier die Fortpflanzung der Rasse! Das vergeßt nie. Ihr könnt diese Gesetze niemals ungestraft umgehen.
Aber alle seid Ihr auf die Erde hier gemeinsam angewiesen. Jeder hat ein Anrecht, hier zu wirken und sich zu entfalten. Nicht nur ein Anrecht, sondern auch heilige Pflicht! Doch nicht untereinander, sondern nebeneinander. Seht Euch einmal die Töne an. Ein jeder Ton ist ganz für sich, er bleibt für sich und läßt sich nicht vermischen. Und nur, wenn er am rechten Platze neben Tönen der anderen Arten steht, wird sich die Harmonie ergeben, welche Wohlklang hat. Verstellt die Töne und versucht, sie anders anzuordnen, dann muß Mißklang stets die Folge sein, der in der Auswirkung sich bis zu körperlichem Schmerzempfinden steigern kann und zuletzt bis zur Unerträglichkeit.
Lernt daran und begreift! Doch faßt nicht alles schon am Anfang wieder bei dem falschen Ende an!
Was Ihr bisher versuchtet, war gegen die Harmonie der göttlichen Gesetze in der Schöpfung, dadurch konntet Ihr nichts anderes erwarten als die Früchte, die Euch nunmehr werden und entgegenreifen! Werft sie ins Feuer und beginnet neu zu säen. Nur von Grund aus kann Erneuerung erfolgen.
Handelt darnach; denn Ihr vermögt kein einziges der Schöpfungsurgesetze zu verbiegen, ohne daß Ihr großen Schaden davon ernten müßt. Lernt die Gesetze und dann bauet darnach auf, so werdet Ihr auch Frieden haben, Freude und das Glück!
Wenn dabei in Betracht gezogen wird, daß zuletzt alles, aber alles nur auf Geld, auf Erdenmacht und Erdenwerte aufgebaut wurde, so ist die jetzige Notlage nichts Erstaunliches und der Zusammenbruch schöpfungsgesetzmäßig bedingt!
Und wie es mit dem einen ging, so geht es auch mit allem anderen, was nicht auf göttlichen Gesetzen ruht, die in den Schöpfungsurgesetzen ja so leicht erkennbar sind.
Jetzt muß alles zur endgültigen Auslösung getrieben werden. Vom in das Dunkel dieser Erde eindringenden Lichte hochgepeitscht, mußte zum Beispiel auf die andauernden Rüstungen mit dem Gedanken an den Krieg der Massenkrieg erfolgen. Die Anregung dazu gab nur das Menschendenken, Menschenwollen, Menschenvorsicht, Menschenangst. Damit setzte der Mensch die Formen in die Schöpfung, die vom verstärkten Licht getrieben kraftvoll anwuchsen zur Blüte und zur Frucht, also zur Tat, anwachsen mußten, wie alles, was jetzt in der Schöpfung noch vorhanden ist an Formen, gleichviel welcher Art sie sind.
Sie müssen wachsen, werden dabei von dem Licht emporgehoben und verstärkt zu weiterem Bestehen, wenn sie den Gesetzen dieser Lichteskraft entsprechen, oder aber nur verstärkt, um sich an dieser Lichtkraft im Emporwuchern zu brechen und sich damit selbst zu richten, wenn sie dem Gesetze dieser Lichtkraft nicht entsprechen und deshalb auch nicht Verbindung mit ihr finden können. Es lebt sich damit alles Falsche in sich selber tot, indem es allen sichtbar nun zur Auswirkung gelangt, auch das, was sich gern noch verstecken möchte. Nichts kann sich weiterhin zurückhalten unter dem Druck des Lichtes, es muß hervor, muß an den Tag, muß seine Früchte zeigen in der Tat! Um darin ganz genau als das erkannt zu werden, was es wirklich ist. Und alles durch sich selbst.
Da hilft kein Sträuben mehr, nicht die Verstandesklügeleien, die sich bisher oft bewähren konnten in dem Dunkel und dem Zwielicht dieses großen Durcheinanders. Licht muß werden überall! Nach den selbsttätigen und nunmehr hochgestärkten Grundgesetzen dieser Schöpfung. Der Mensch mit seinem Wollen ist nichts mehr in dem gewaltigen Getriebe, das von Gotteskraft erneut durchdrungen seine Wirkungen beschleunigt, um im Vorwärtsstürmen Reinigung zu schaffen und sich darin zu erneuern!
Sprecht dabei nicht von Massensuggestionen mancher Führer; denn die gibt es nicht in derartigem Sinne. Der Vorgang ist ganz anders. Es kann von einem Führer nur die Einheitlichkeit der Gedanken durch seine Bestrebungen herbeigeführt werden. Treibende Kraft zum Aufbrausen zur Tat bringen allein die dauernd selbsttätigen Wirkungen der Schöpfungsurgesetze! Die Menschen sehen aber leider alles in der Festlegung der Anschauungen von der falschen Seite an, als ob die Kraft vom Einzelmenschen ausginge oder vom Menschen überhaupt. Doch es ist umgekehrt! Jegliche Kraft kommt nur von oben!
So konnte es nun auch nicht anders sein, als daß Parteikämpfe der widerlichsten Art entstanden und sich steigern bis zum eigenen Zusammenbruch, weil die Parteien in Unwissenheit der Schöpfungsurgesetze auch auf falschem Grunde stehen und deshalb niemals in Harmonie zu bringen sind. Als Blüte alles Unkrautes in dem Parteiwesen gedeihen Zeitungen, welche in hetzender Gewissenlosigkeit auch den Teil dieser Menschheit noch vergiften, welcher harmlos seines Weges gehen will. Die Blätter suchen sich zu überbieten in hemmungsloser Art, weil sie in andrängender Kraft des Lichtes alle Hohlheit, alles falsche Streben, das sie bergen, nunmehr zeigen müssen! Und sie zeigen es! Sie drücken sich den Stempel auf, der ihrer würdig ist, den sie nicht mehr verändern, nicht verwischen können, wenn die Stunde der Erleuchtung für die Menschen kommt in eigenem Erleben, eigenem Erkennen!
Dann gibt es kein Zurück, wo sie zu weit gegangen sind und eine Umkehr dadurch selbst unmöglich machten. So kommt auch hier durch eigenes Verschulden Sturz und Selbstvernichtung. Wenn aber dann alle Parteien nach den heiligen Gesetzen dieser Schöpfung in der Steigerung zur Tat sich totgelebt haben, so wird als nächste Folge auch die größte Zahl der Zeitungen ersterben, da diese ihren Lesern dann nichts mehr zu bieten haben, wenn mit dem Neid und Haß und mit der Feindschaft ihre Grundlagen zerborsten sind, da sie auf diesem Sumpfe nur zu einer derartigen Blüte kommen konnten. Mit gutem Boden ist ihnen die Lebensmöglichkeit genommen.
Alles muß neu werden! Selbst Kirchen bleiben nicht verschont in dem, was bisher falsch dabei gewesen ist. Schöpfungsgesetzmäßig geht nun auch darin alles seinen Gang und kann durch nichts mehr aufgehalten werden: Was nicht in ganz genauem Einklang mit den Gottesgesetzen steht, die nicht in Büchern, sondern in der Schöpfung fest verankert sind, muß offenkundig werden. Folgerichtig nach der Art der Saat reifen die Früchte nun heran zur Ernte bei dem Ringschluß des Geschehens alles dessen, was durch Menschentun und -wollen in die Schöpfung eingeflochten wurde, und das ist gleichbedeutend mit dem oft verheißenen Gericht vor Anbruch einer neuen und gottwohlgefälligeren Zeit!
Die Früchte schmecken bitter, die das Menschenwirken in der Schöpfung großgezogen hat und die die Menschheit nunmehr essen muß, auch wenn sie daran sich vergiftet und zugrunde geht! Zu lange sträubte sie sich gegen jegliche Erkenntnis, weil diese nicht nach ihrem bisherigen Sinne ist.
Doch muß erst alles neu werden, ehe der Aufstieg folgen kann, wie die Verheißungen schon lange künden, wie der Gottessohn schon damals selbst erklärte. Das bedeutet, daß auch alles falsch gewesen ist.
Gedankenträg geht aber jeder Mensch an dieser Tatsache noch weiterhin vorüber, auch die, die selbst diese Verkündung oft im Munde führen. Sie wissen davon, achten jedoch nicht darauf mit dem Ernst, wie es nötig wäre zu eigenem Heil!
Alles wird leider immer so genommen und gedeutet, wie es den selbstsüchtigen oder auch bequemen Wünschen jedes einzelnen entspricht. Und was ihm nicht behagt, oder was er nicht leicht versteht, das lehnt er meistens ab oder beachtet es gar nicht, weil es ihm für den Augenblick derart bequemer ist.
Es ist noch nicht genug, daß das Versagen aller Kirchen in dem Weltkriege so deutlich zeigen mußte, wie wenig ihre Lehren in den Gläubigen wirklich lebendig waren. Sie blieben völlig leere Worte und nur äußerliche Form, anstatt sich dabei einmal zu bewähren. Das Versagen aber lag nicht an den Gläubigen, sondern an den bisherigen Deutungen des Wortes, denen alle Lebenswärme einer Überzeugung fehlt! Deshalb vermögen sie auch keine Überzeugung zu erwecken.
Nur wo die Überzeugung lebt, dort wird das Wort zur Tat und gibt den Menschen wirklich festen Halt! Die Zeit des Krieges und der Folgen war für alle Dogmen aber erst die Reife bis zur Blüte. Die Früchte müssen nun sich zeigen, die die eigentliche Art der Saat genau erkennen lassen werden! Mit der steigenden Not füllen sich Kirchen und die Tempel, alle Gotteshäuser, gleichviel welcher Art, durch deren Gläubige und Anhänger, die Hilfe dort zu finden hoffen in der Art, wie man es sie lehrte. Dabei werden alle Menschen dann erfahren in dem eigenen Erleben, was an dem bisher Gelehrten echt gewesen ist und was noch Falsches darin lag. Es wird sich erweisen müssen alles Echte wie das Falsche, daß es klar vor einem jeden liegt und alles Falsche wird in dem Erwachen durch Erleben schnell zusammenstürzen, um nie wieder aufstehen zu können. Nur im Erleben lernt der Mensch das Unterscheiden! Solange ihm die Überzeugung des Erlebens fehlt, bleibt er in blindem, untätigem Glauben, welcher seinem Geiste keinen Nutzen bringt, sondern ihn einschläfert und lähmt.
Geht hin, Ihr Menschen, und erlebt, da Ihr freiwillig durch Bewegung Eures Geistes nicht mehr zur Erkenntnis der göttlichen Wahrheit kommen könnt, weil Ihr Euch selbst die Eingänge dazu verschlossen haltet für und für.
Auch Euer gern geführter Ausspruch wird in seiner bisher falschen Auffassung sehr schnell versinken, wenn Ihr noch weiterhin nach Eurem Sinn Euch trösten wollt mit Worten wie: „Vor Gott sind alle Menschen gleich!“
Der Ausspruch ist an sich schon richtig, aber seine bisherige Deutung falsch! Auch hier lassen die göttlichen Gesetze in der Schöpfung eine so bequeme Deutung gar nicht zu.
Es ist zwar richtig, daß vor Gott die Menschen gleich sind, unbeachtet dessen, was schon hinter ihnen liegt. Aber vor Gott zu stehen, also bis zu seines Thrones Stufen zu gelangen, ist nur wenigen der Menschen möglich. An diesen schwerwiegenden Umstand denkt der Erdenmensch jedoch in seiner oberflächlichen Gewohnheit nicht, sondern er sucht sich einzureden, daß im Geiste eine unbedingte Gleichheit vor Gott herrscht. Den ausdrücklichen Hinweis dabei: „vor Gott“ suchen sie nicht weiter zu beachten. Ruhig geht der Mensch darüber hin und klammert sich nur an den Ausdruck „Gleichheit“ in dem Satze.
Ganz abgesehen aber davon, daß in diesem vor Gott gleich sein auch ein Hinweis auf die Nichtigkeit der Erdenwürden allen Gottgesetzen gegenüber ruht, die keinen Unterschied machen bei dem Hinübertreten eines Menschengeistes aus der grobstofflichen Erdenhülle in die feinstoffliche Welt, gleichviel ob dieser Mensch auf Erden Bettler oder König war, ob Priester oder Papst, er ist vor Gott ein Menschengeist und weiter nichts, der für jeden seiner Gedanken, Worte und Taten selbst einzustehen hat, so liegt in diesen Worten noch ein höherer Sinn.
Vor Gott bedeutet, vor den Thronesstufen Gottes zu sein, also in dem geistigen Reiche, dem Paradiese, das unter den Stufen des Thrones liegt. Es ist das Bedeutungsvollste in diesem Satze, was der Mensch aber unbeachtet läßt. Das Schwerste, weil bis vor Gott ein Menschengeist in der Schöpfung erst dann gelangt, wenn er alles abgelöst hat, das ihn in dieser Schöpfung an Schuld und Falschem beschwerte. Alles, auch das letzte Stäubchen! Nicht eher kann er „vor Gott stehen“!
Er wird Gott trotzdem niemals schauen; denn das kann er nicht. Auch ist die Kluft noch riesengroß von dem Orte aus, welcher „zu Füßen seines Thrones“ heißt. Sie ist von einem Menschengeiste nie zu überbrücken. Der Mensch muß sich deshalb mit dem begnügen, was er hat. Das ist schon unermeßlich viel und wird von ihm kaum zu dem kleinsten Teil wirklich genützt!
Die Menschengeister aber hier auf Erden und auch alle in der Schöpfung sind vor Gott nicht gleichwertig! Derartige Auffassung ist ein unseliger Irrtum! Erst muß der Mensch in seiner Reife und der Reinheit so weit sein, daß er vor Gott bestehen oder stehen kann, dann darf er sagen, daß er mit den anderen gleichzeitig vor Gott Stehenden gleich zu betrachten ist. Was hinter ihm liegt, ist dann gleichgültig, weil er nicht früher vor Gott stehen kann, als bis alles gelöscht, alles getilgt ist, was vorher noch falsch an ihm gewesen war, gleichviel, ob es sich hierbei nur um Anschauungen oder Taten handelte. Es ist gesühnt und abgelöst, sobald er vor den Thronesstufen steht; denn vorher kommt er nicht dorthin. Weder mit List noch mit Gewalt; denn die Gesetze in der Schöpfung lassen es nicht zu.
Steht er aber erst einmal dort, so ist er auch bei vorherigen größten Fehlern unbedingt vollkommen gleich, als wäre nie Falsches an ihm gewesen! So soll es gleichzeitig auch hier auf Erden gelten nach dem Willen Gottes, doch die Menschen achten nicht darauf in den Gesetzen, die sie selbst sich schufen, lehnen sich dabei nicht an den Gotteswillen an, sondern erwarten selbst von Gott stets mehr, als sie von sich den Mitmenschen zu geben willig sind! Das hat schon Christus einst deutlich genug gesagt in seinem Gleichnis von dem ungetreuen Knechte. —
Die seitherigen leeren Worte werden in der Kraft des Lichtes nunmehr offenbar! Und damit kommt von selbst aus sich heraus Ausstoßung alles bisher Kranken und Gesundung. Auch das Falsche wird zum Leben wachgerufen und muß seine Früchte zeigen der gesamten Menschheit! Daß sie daran erkenne! Der Zorn des allmächtigen Gottes läßt das Übel in sich selbst zerfleischen! Doch nur durch Nichtbeachtung göttlicher Gesetze konnten solche Auswüchse und schlechten Früchte reifen, die Ihr heute überall entgegennehmen müßt, um sie nun zu genießen, dabei Euch frei davon zu machen oder daran zu verderben!
Wenn diese Übel erst sich selbst beseitigt haben, dann werden die Menschen nach und nach erkennen, wie sie in Wirklichkeit unter dem Gift gelitten haben. Erst dann werden sie befreit aufatmen in der frischen Luft, die reinigende Stürme schwerster Art erschufen.
Heute aber ist es noch nicht so weit. In allen Teilen herrscht noch Furcht! Die Menschheit will sich das zwar noch nicht eingestehen, aber trotzdem handelt sie aus dieser Furcht heraus; denn schon zeigt sich der Haß! Der eigentliche Ausgangspunkt des Hasses aber ist die Furcht! Was angegriffen wird aus Haß, das wird in allen Fällen auch gefürchtet. So ist es die Gepflogenheit der Erdenmenschen.
Nur aus der Furcht ersteht wirklicher Haß. Niemals aus Zorn, nicht aus Empörung, welche wiederum heiligen Zorn gebiert. Haß kann auch nicht erstehen aus Verachtung, nicht aus Ekel.
Und da die Furcht schon einsetzt in dem Haß, so ist das Ende nicht mehr weit; denn diese Furcht ersteht nun in den Erdenmenschen vor dem Druck des Lichtes, dem sie nicht entgehen können mit den altbewährten und gewohnten Klügeleien des Verstandes, der zum ersten Male seit Jahrtausenden versagt, weil er ohnmächtig ist gegen den lebenden und allmachtsvollen Willen Gottes! —
Menschheitsumfassend ist alles Geschehen, das ich Euch erkläre. Denkt deshalb nicht in Menschenart, daß alles nun in Tagen, Wochen oder Monden schon erledigt sei. Es ist ein Ringen, das schon Jahre währt, doch dessen Ende als der unbedingte Sieg des Lichtes in den Schöpfungsurgesetzen mit verwoben ist!
Menschen, erwacht in dem Erleben, daß Ihr nicht darin verloren gehen müßt! Denn bald soll nun erstehen eine Menschheit, welche wissend in den Schöpfungsurgesetzen schwingt, damit das Unheil als die Folge falschen Lebens abgewendet bleibe und nur Frieden, Freude herrschen kann auf diesem Erdenplane. Euch zum Heile, Gott zur Ehre!