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22. Trägheit des Geistes

Irdisch erkennbar dröhnen nun die Schläge der Weltenuhr die zwölfte Stunde durch das All! Bang hält die Schöpfung ihren Atem an, und furchtsam duckt sich alle Kreatur; denn Gottes Stimme schwingt herab und fordert! Fordert Rechenschaft von Euch, die Ihr in dieser Schöpfung leben durftet!

Ihr habt das Lehen schlecht verwaltet, das Euch Gott in Liebe überließ. Ausgestoßen werden nunmehr alle Knechte, die an sich nur dachten, nie an ihren Herrn! Und alle die, welche sich selbst zum Herrn zu machen suchten. —

Ihr Menschen stehet scheu vor meinen Worten, denn Ihr sehet Strenge nicht als göttlich an! Doch dies ist Eure Schuld allein, weil Ihr Euch alles Göttliche, alles von Gott Herabkommende bisher weichlich liebend und alles vergebend dachtet, da die Kirchen es Euch also lehrten!

Diese falschen Lehren aber waren nur verstandesmäßige Berechnungen, welche als Ziel den Massenfang der Erdenmenschenseelen in sich trugen. Zu jedem Fange braucht man einen Köder, welcher anziehend auf alles wirkt, auf das es abgesehen ist. Die rechte Auswahl eines Köders ist die Hauptsache für jeden Fang.

Da dieser nun den Menschenseelen galt, wurde geschickt mit deren Schwächen ein Plan aufgebaut. Das Lockmittel mußte der Hauptschwäche entsprechen! Und diese Hauptschwäche der Seelen war Bequemlichkeit, die Trägheit ihres Geistes!

Die Kirche wußte ganz genau, daß der Erfolg für sie groß werden mußte, sobald sie dieser Schwäche weit entgegenkam und nicht etwa verlangte, daß sie abzulegen sei!

Mit dieser richtigen Erkenntnis zimmerte sie den Erdenmenschen einen breiten und bequemen Weg, der angeblich zum Lichte führen sollte, hielt ihn lockend diesen Erdenmenschen vor, die lieber ein Zehntel ihrer Arbeitsfrüchte gaben, auf den Knien lagen, hundertfach Gebete murmelten, als auch nur einen Augenblick sich geistig zu bemühen!

Die Kirche nahm ihnen die Geistesarbeit deshalb ab, vergab auch alle Sünden, wenn die Menschen ihr irdisch und äußerlich gehorsam waren und ausführten, was die Kirche irdisch von ihnen verlangte!

Sei es nun in den Kirchbesuchen, Beichten, in der Anzahl von Gebeten, in den Abgaben oder in den Geschenken und Vermächtnissen, gleichviel, die Kirche war damit zufrieden. Sie ließ die Gläubigen in einem Wahne, daß für alles, was sie für die Kirche gaben, ihnen auch ein Platz im Himmelreich erstand.

Als ob die Kirche diese Plätze zu vergeben hätte!

Die Leistungen und der Gehorsam aller Gläubigen aber verbindet diese nur mit ihrer Kirche, nicht mit ihrem Gott! Die Kirche oder deren Diener können einer Menschenseele nicht ein Stäubchen ihrer Schuld abnehmen oder gar vergeben! Ebensowenig wie sie eine Seele heilig sprechen darf, um damit einzugreifen in vollkommene, ewige Schöpfungsurgesetze Gottes, welche unverrückbar sind!

Wie können Menschen es wagen, über Dinge abzustimmen und auch zu entscheiden, welche in der Allmacht, der Gerechtigkeit und der Allweisheit Gottes ruhen! Wie dürfen Erdenmenschen ihren Nebenmenschen Derartiges glaubhaft machen wollen! Und nicht geringer frevelhaft ist es von Erdenmenschen, solche Anmaßungen gläubig hinzunehmen, die so deutlich nur Herabzerrung der Größe Gottes in sich tragen!

Derartig Unglaubliches kann nur bei den gedankenlosen Herdenmenschen möglich werden, die sich durch solches Tun einen Erkennungsstempel größter Geistesträgheit geben; denn einfachstes Nachdenken muß jedermann sofort und leicht erkennen lassen, daß solche Anmaßungen nicht einmal mit Menschheitsdünkel oder Größenwahn erklärbar sind, sondern daß darin schwere Gotteslästerungen liegen!

Unheimlich muß die Wechselwirkung werden!

Die Zeit der Langmut Gottes ist nun auch vorüber. Heiliger Zorn schlägt in die Reihen dieser Frevler ein, welche die Erdenmenschheit damit zu betören suchen, um ihr Ansehen zu steigern und zu wahren, während sie in sich genau empfinden, daß es sich hierbei um Dinge handelt, zu denen aufzuschwingen sie niemals berechtigt werden können!

Wie dürfen sie verfügen über das Reich Gottes in der Ewigkeit! Der Strahl göttlichen Zornes wird sie auferwecken aus dem unerhörten Geistesschlafe über Nacht und... richten! — — —

Was gibt ein Mensch mit dem Kirchengehorsam seinem Gott! Er hat dabei in sich nicht einen einzigen, natürlichen Empfindungsdrang, der ihm allein aufwärts zu helfen fähig ist.

Ich sage Euch, die Menschen können Gott in Wirklichkeit nur dienen mit gerade dem, was durch die Kirchen nicht zum Leben kam: Mit dem eigenen Denken, selbständigen Prüfen! Ein jeder hat allein die Mühlen zu durchwandern, das Räderwerk der göttlichen Gesetze in der Schöpfung. Und deshalb ist es nötig, daß ein jeder selbst die Art der Mühlen und den Gang derselben kennen lernt zu rechter Zeit.

Gerade das aber haben so manche Kirchen vorenthalten in Beharrlichkeit, damit die Gläubigen nicht zu dem notwendigen eigenen Nachdenken und Empfinden kommen konnten. Dadurch beraubten sie den Menschen jenes Stabes, der allein ihn ungefährdet führen kann und lichtwärts lenkt, und suchten dafür jedem Menschen eine Deutung aufzuzwingen, die in Befolgung nur der Kirche Nutzen bringen mußte. Nutzen, Einfluß und Macht!

Nur mit Regewerden des eigenen Geistes können Menschenseelen ihrem Schöpfer dienen! Damit in erster Linie aber gleichzeitig auch sich selbst. Allein ein Menschengeist, der hell und wach in dieser Schöpfung steht, bewußt ihrer Gesetze, sich diesen einfügt in dem Denken und dem Tun, der ist Gott wohlgefällig, weil er dann den Daseinszweck damit erfüllt, den jeder Menschengeist in dieser Schöpfung trägt!

Das aber liegt niemals in den Gebräuchen, die die Kirchen von den Gläubigen verlangen! Denn diesen fehlt Natürlichkeit und freie Überzeugung, Wissen, als Haupterfordernis des wahren Gottesdienens! Es fehlt die Frische und die Freude, hilfreich alle Kreatur zu fördern, deren Seelen aufjauchzen zu lassen in dem Glücke des Bewußtseins, mitwirken zu können an der Schönheit dieser Schöpfung, als ein Stück von ihr, dem Schöpfer damit dankend und ihn ehrend!

Statt frohe, freie Gottverehrer, Gottverkünder hat die Kirche Kirchensklaven sich erzogen! In der Menschheit freien Aufblick hat sie sich geschoben! Damit wahres Licht verdunkelnd. Hat die Menschengeister nur gebunden und geknebelt, anstatt zu erwecken, zu befreien. Sie hat die Geister frevelnd in dem Schlaf verhalten, unterdrückt, das Wissenwollen und das Wissen selbst ihnen verwehrt mit Vorschriften, welche dem Gotteswillen widersprechen, ihm entgegenstehen! Dies alles, um eigene Macht sich zu erhalten.

Wie sie schon früher vor dem Quälen, Foltern, vor dem Morde nicht zurückschreckten in vielfältiger Art, so scheuen sie sich heute nicht, Mitmenschen zu verleumden, ihnen Übles nachzureden, deren Ansehen zu untergraben, gegen sie zu hetzen, ihnen alle zugänglichen Hemmungen auf ihren Weg zu legen, wenn diese sich nicht in die Schar der Kirchensklaven willig reihen wollen! Sie wirken mit den unlautersten Mitteln nur für ihren Einfluß, ihre Erdenmacht. Gerade dieses kommt nun in der Wechselwirkung auch zuerst ins Wanken und zum Stürzen; denn es ist das Gegenteil von dem, wie Gott es will! Es zeigt, wie weit entfernt sie davon sind, Gott demütig zu dienen! —

Endlose Scharen ließen sich durch Lockung zugelassener Trägheit des Geistes hinziehen zum einschläfernden Schoß der Kirchen! Der frevelhafte Wahn billiger Sündenablösung wurde geglaubt, und mit den geistesträgen Mengen mehrte sich der Erdeneinfluß mit dem Endziel einer Erdenmacht! Die Menschen sahen nicht, daß mit der falschen Anschauung und Lehre jede Heilige Gerechtigkeit des allmächtigen Gottes nur verdunkelt wurde und beschmutzt, sie sahen nur den damit vorgetäuschten breiten und bequemen Weg zum Lichte, welcher in Wirklichkeit gar nicht besteht! Er führt in dem willkürlichen Vergebungswahne zu dem Dunkel und zu der Vernichtung!

Die gottfeindliche Selbstherrlichkeit aller Kirchen trennt ihre Gläubigen von Gott, anstatt sie zu ihm hinzuführen. Die Lehren waren falsch! Doch das hätten die Menschen selbst und leicht erkennen müssen, da sie dem einfachsten Empfinden von Gerechtigkeit ja deutlich widersprechen! Und deshalb sind die Kirchengläubigen genau so schuldig wie die Kirchen selbst!

Die Kirchen, deren Diener selbst mein Kommen laut verkünden in den Worten Christi aus dem Evangelium Johannes, woraus sie ihren Gläubigen mit Andacht vorlesen:

„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, der wird Euch in alle Wahrheit leiten. Und wenn derselbige kommt, der wird die Welt strafen um der Sünde und um der Gerechtigkeit willen! Und wird bringen das Gericht. Ich aber gehe zum Vater und Ihr werdet mich hinfort nicht sehen. Ich bin vom Vater ausgegangen und kommen in die Welt. Wiederum verlasse ich die Welt und gehe zum Vater!“

Verständnislos werden die Worte in den Kirchen vorgelesen ; denn es wird von dem Gottessohne ja ganz klar gesagt, daß ein anderer kommt als er, die Wahrheit zu verkünden und das Gericht zu bringen. Der Geist der Wahrheit, welcher ist das lebendige Kreuz. Und doch lehrt die Kirche auch hierin falsch und gegen diese klaren Worte.

Trotzdem auch Paulus einst an die Korinther schrieb: „Unser Wissen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören!“

Darin zeigt der Apostel, daß das Kommen dessen, der die vollkommene Wahrheit künden wird, erst zu erwarten ist und des Gottessohnes Verheißung darüber nicht auf die bekannte Ausgießung der Kraft des Heiligen Geistes bezogen werden soll, die damals bereits vorüber war, als Paulus diese Worte schrieb.

Er bezeugt damit, daß die Apostel diese Kraftausgießung nicht für die Erfüllung der Sendung des Trösters, des Geistes der Wahrheit, hielten, wie es jetzt im Pfingstfest sonderbarerweise viele Kirchen und Gläubige auszulegen suchen, weil ihnen diese Dinge anders nicht in ihren Glaubensaufbau passen, sondern eine Lücke bilden würden, die bedenkliche Erschütterungen dieses falschen Baues bringen müßte.

Doch es nützet ihnen nichts; denn die Zeit der Erkenntnis alles dessen ist nun da und alles Falsche stürzt!

Bisher konnte der Menschheit noch kein wahres Pfingsten werden, die Erkenntnis in der Geisterweckung konnte ihr nicht kommen, da sie sich so vielen falschen Deutungen ergab, an denen namentlich die Kirchen großen Anteil haben!

Es wird ihnen nichts nachgelassen an der großen Schuld! —

Nun steht Ihr Menschen staunend vor dem neuen Wort, und viele von Euch sind gar nicht mehr fähig zu erkennen, daß es aus den lichten Höhen kommt, weil es so anders ist, als Ihr Euch eingebildet habt! Lebt doch auch noch in Euch zum Teil die zähe Schläfrigkeit, in die Euch Kirchen und die Schulen hüllten, damit Ihr brave Anhänger verbleibt und nicht Verlangen nach dem Wachsein Eures eignen Geistes tragt!

Was Gott verlangt, das war dem Erdenmenschen bisher gleichgültig! Ich aber sage Euch noch einmal: Der breite und bequeme Weg, welchen die Kirchen bisher vorzutäuschen sich bemühten um des eignen Vorteils willen, er ist falsch! In dem dabei verheißenen, willkürlichen Vergebungswahne führt er nicht zum Licht!

Euch, die Ihr ernsthaft nach der Wahrheit strebt, Euch soll nun Pfingsten werden, die Erleuchtung soll über Euch kommen. Mit Brausen dringt das Licht herab und in Euch ein, so Ihr nur recht dafür geöffnet seid!

 

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